Guggemusiker aus den Niederlanden sorgten für den richtigen Ton beim diesjährigen Zwibbelsmaat
Reges Markttreiben in den Breisiger Gassen und unmittelbar am Rhein - das war der Zwibbelsmaat 2025
BAD BREISIG. Kaum ein Fest prägt das Leben in der Quellenstadt so sehr wie der Zwibbelsmaat – er ist für Bad Breisig ebenso unverzichtbar wie der Kurpark, das Brunnenfest oder der unvermeidliche Stau auf der B9. Vom 19. bis 22. September verwandelte er die Stadt erneut in einen farbenfrohen Festplatz, dessen Wurzeln bis ins frühe Mittelalter zurückreichen. Damals erhielten die Breisiger von Kaiser Karl IV. ihre Marktrechte – und auch heute noch wird das Fest traditionsgemäß rund um das Kreuzerhöhungsfest Mitte September gefeiert.
„Wöhle, maggele un fiere!“ lautete das diesjährige Motto, und genau das taten die Besucher: bummeln, handeln und feiern. Schon am Freitag um 17:00 Uhr eröffnete Brunnenkönigin Sophie I. gemeinsam mit Bürgermeister Marcel Caspers den Markt offiziell bei der Freiwilligen Feuerwehr in der Zehnerstraße. Mit dem Fassanstich wurde der Startschuss für vier Tage voller Musik, guter Laune und rheinischer Geselligkeit gegeben.
Über die gesamte Innenstadt bis hinunter zur Rheinpromenade reihten sich bunte Büdchen und Karussells aneinander. Der Kurpark, von Schaustellern in einen stimmungsvollen Festplatz verwandelt, bot mit seinem Romantica-Riesenrad einen spektakulären Blick auf den Rhein. „So direkt am Rhein zu stehen, ist schon etwas Besonderes“, schwärmte Gewürzhändler Jan Benninghoff, der wie viele andere Händler aus nah und fern seit Jahren dabei ist.
Das Flair des Zwibbelsmaats lebt von der Beteiligung der Vereine. Ohne sie wäre er „vielleicht nur eine Kirmes unter vielen“. Die Freiwillige Feuerwehr öffnete ihr Spritzenhaus und präsentierte ihre Fahrzeuge – ein Highlight für die kleinen Besucher. Das DRK verwöhnte mit frisch gebackenen Reibekuchen, während die katholische Frauengemeinschaft St. Marien ein opulentes Kuchenbuffet auftischte. Am SPD-Stand im Kurpark gab es Erfrischungen und Livemusik: Schon am Sonntag sorgte der Musikverein Bad Hönningen für Stimmung, und am Montag unterhielt Sänger Morgi die Besucher.
Für Familien hatte der Montag ein besonderes Angebot: ermäßigte Preise auf dem Kirmesplatz, Luftballonmodellage, Kinderschminken und sogar den Stelzenläufer „Ringelschlingel“, der für Staunen und Lachen sorgte. Kinder konnten außerdem am Stand von Ponymobile Reiche auf selbst gebauten Minikutschen ihre Runden drehen. „Ich mache das schon 20 Jahre, und das sind alles Eigenbauten. Mehr als eine Wiese und einen Stromanschluss brauche ich nicht“, erklärte Schausteller Reiche, während er ein wachsames Auge auf die fröhlich kreisenden kleinen Kutscher hatte.
Musikalisch war für jeden Geschmack etwas dabei: Am Samstag zog die niederländische Guggenmusik „Göt Net“ durch die Stadt, am Sonntag folgten „Die Vlierländer“. Abends brachte „Blaulicht Beats“ mit 90er- und 2000er-Hits Partystimmung bei der Feuerwehr, während in der Jahnhalle Waldi Lehnertz, bekannt aus „Bares für Rares“, für volle Ränge sorgte. Wer es ruhiger mochte, konnte sich einer Nachtwächterführung anschließen oder das Puppenmuseum besuchen.
Auch die Gastronomie der Quellenstadt stellte sich ganz auf das Zwiebelthema ein: Von klassischer Zwiebelsuppe bis zu kreativen Variationen lockten die Restaurants – vom „Rheinischen Hof“ über „Pomm & Pasta“ bis zum „Rheinhotel Vier Jahreszeiten“.
Am Montagabend neigte sich das bunte Treiben langsam dem Ende zu. „Nur ein paar Besucher mehr könnten es aus Sicht von uns Schaustellern noch werden“, meinte Riesenrad-Betreiber Richard Kalbfleisch jr. augenzwinkernd. Doch selbst wenn der Andrang nicht an Rekordzahlen heranreichte, zeigte sich: Der Zwibbelsmaat bleibt ein Fest von Bad Breisigern für Bad Breisiger – und für alle, die rheinische Lebensfreude lieben.