Bad Breisigs Bürgermeister Marcel Caspers unterwarf sich der närrischen Herrschaft und übergab die Schlüssel der Stadt.
In Begleitung aller Korps und Garden zog das neue Bad Breisiger Prinzenpaar in die Jahnhalle ein um proklamiert zu werden.
BAD BREISIG. mmi. Einen antik-barocken Narrentempel nannte Jan Brandau die schon mittlerweile deutlich in die Jahre gekommene Jahnhalle in Bad Breisig bei seiner Einführung als zukünftiger Prinz noch im vergangenen Jahr. Und das närrische Volk der Quellenstadt bereitete ihm und seiner Prinzessin Andrea I. nun in genau diesem antik-barocken Narrentempel ein frenetisches Willkommen. Doch bevor es so weit war, wurde das scheidende Prinzenpaar Peter I und Drea I. wehmütig und dramatisch zugleich verabschiedet. Sichtlich gerührt bedanke sich Peter Weiss bei seinem Hofstaat. „Et war ein superjeile Zick! Ihr wart uns stets ein großer Rückhalt.“ Seiner Frau und scheidenden Prinzessin gestand er: „Das beste an mir bist du.“ Den größten Dank richtete das scheidende Prinzenpaar an alle anwesenden Narren in der Bad Breisiger Jahnhalle: „Wir sind stolz, dass wir euer Prinzenpaar sein durften und dankbar für alles, was wir erlebt haben.“ Dann wurde es ernst für Prinz Peter III. Der Scharfrichter, ein Novum im breisiger Karneval, schritt mit scharf geschliffener Axt zu dramatischer Musik auf die Bühne. Dort wartete der scheidende Prinz bereits auf dem Schafott, wo ihm mit zielsicherem Schlag die Federn von der Prinzenkappe geschlagen wurden. „Der Prinz ist tot, es lebe der Prinz!“ Mit diesem Ausruf des Sitzungspräsidenten konnte es endlich losgehen für Jan und Andrea Brandau. Unter den festlichen Klängen des Spielmannszuges zogen die beiden zum ersten Mal in vollem Ornat in die Jahnhalle ein. Die beiden genossen das Bad in der Menge sichtlich, hielten immer wieder inne, grüßten, bützten Freunde und Familienmitglieder. Der Saal tobte, stand auf den Stühlen, jubelte und applaudierte. Auch wer keine Ahnung vom rheinischen Karneval hat, konnte die Magie des Augenblicks greifen.
Endlich auf der Bühne angekommen, konnten Markus Feix und Biggi Geef die neuen Tollitäten proklamieren: Prinz Jan I. und Prinzessin Andrea I. (Brandau) sind Bad Breisigs neues Prinzenpaar. Unterstützt von ihrem Hofstaat Gräfin Lisa und Graf Alexander (Ody), Gräfin Melissa und Graf Fabian (Plitt) sowie den beiden Fürstinnen Nina Brandau und Lara Cordier werden die beiden in der kommenden Session die Quellenstadt regieren. Eine zauberhafte Überraschung hielten die Narren für Prinz Jan bereit: Er erhielt ein Zepter von seinem erst vier Jahre alten Neffen Johannes Ody. Natürlich war das jüngste Mitglied des Hofstaates standesgemäß in eine schicke Husarenuniform gekleidet.
So blieb dem ersten Bürger der Stadt Bad Breisig, Marcel Caspers, nichts anderes übrig, als mit Charme und Demut den Schlüssel der Quellenstadt an das Prinzenpaar zu übergeben und sich seiner Herrschaft zu unterwerfen.
Natürlich kommt eine Prinzenproklamation nicht ohne ein hochkarätiges Programm aus, und so rahmten Musik, Tanz und Büttenrede die närrisch-festliche Veranstaltung. Nach dem Tanz der Kadetten der bekannte Kölner Sänger Norbert Conrads das Publikum in Stimmung. Gänsehaut machte sich spätestens bei der Zugabe „Du bes die Stadt“ breit. Tänzerische Höhepunkte hatte der Abend neben dem eindrucksvollen Kadettentanz ebenfalls zu bieten: Das Dragonerkorps und die Skylight Majorettes überzeugten mit einem gemeinsamen Gardetanz. Danach bewies der Elferrat viel Humor und Selbstironie, als er als Männerballett das Publikum von den Stühlen riss und tosenden Applaus erhielt.
Mit Joachim Jung als Lieselotte Lotterlappen und Irmgard Köhler Regnery als Ähn us Jönneschdorf hatten die Breisiger Narren wieder zwei hochkarätige Büttenreden im Programm. Besonders die Lokalmatadorin überzeugte mit feinem Witz und gekonnt gesetzten Spitzen.
Musikalisch heizte die Kölner Band Fiasko ein, bevor die Schäl Pänz aus Niederzissen den quellenstädter Narren noch eine lange Karnevalsparty bescherten.