Heimatmuseum Sinzig „Museum des Monats“

SINZIG. DG. Das Heimatmuseum Schloss Sinzig erhält im Januar die Auszeichnung „Museum des Monats“ des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration. Kulturministerin Katharina Binz überreichte am letzten Sonntag die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung an Museumsleiterin Agnes Menacher. „Das Heimatmuseum im Sinziger Schloss bietet Besucherinnen und Besuchern eine spannende Reise durch die Jahrtausende, die die Geschichte an Rhein und Ahr beleuchtet. Dabei schlägt es einen weiten Bogen von der Altsteinzeit über die Antike bis ins 20. Jahrhundert. Durch engagierte Vermittlungsarbeit und abwechslungsreiche Veranstaltungen schafft das Museum einen Raum für Begegnung und Austausch. Damit fördert es den Dialog über die vielfältige Kultur und Geschichte der Region“, so Kulturministerin Binz. Herausragende Exponate zur Erdgeschichte, Stein-, Bronze-, Eisen- und Römerzeit zeigt eine weitere Dauerausstellung, die zum 70-jährigen Jubiläum des Museums 2023 neugestaltet wurde. Diese verhilft besonders der römischen Vergangenheit Sinzigs zu mehr Aufmerksamkeit, indem sie mit den bedeutenden Terra-Sigillata-Funden vom Sinziger Rheinufer die römische Handwerks- und Alltagskultur darstellt. Zudem finden regelmäßig Sonderausstellungen statt; aktuell etwa unter dem Titel „Nicht für die Ewigkeit“ zu historischen Brückenpfählen, die durch die Ahrflut am 14. Juli 2021 freigelegt wurden. Diese konnten mithilfe moderner wissenschaftlicher Untersuchungsmethoden bestimmten Brücken zugeordnet werden, die aus historischen Quellen und Abbildungen bekannt sind. Erwähnung fand auch, dass junge Menschen über Schulprojekte in die Museumsarbeit eingebunden werden, wie zum Beispiel die Modelle aus allen möglichen Materialien selbst gefertigter Brücken, passend zum Thema der aktuellen Ausstellung, eindrucksvoll zeigten.

Die Auszeichnung „Museum des Monats“ hat zum Ziel, die Museumsarbeit vor allem kleiner und mittelgroßer Museen landesweit in den Fokus zu rücken. Ausgezeichnet werden Museen, die sich mit gelungenen Ausstellungsprojekten zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte hervortun. Unterstützt wird das Kulturministerium bei der Auswahl der auszeichnungswürdigen Museen vom Museumsverband Rheinland-Pfalz.

Bürgermeister Andreas Geron konnte zahlreiche Besuchende auch aus der Lokalpolitik bei der Veranstaltung im Schloss begrüßen. Sein ganz besonderer Dank galt Agnes Menacher, die bereits seit nunmehr 40 Jahre die Geschicke des Museums leitet. Sie dankte ihrerseits den vielen ehrenamtlich Helfenden für ihre unermüdliche Arbeit, wobei der Förderverein mit seinem Vorsitzenden Hardy Rehmann besonders erwähnt wurde. Denn ohne finanzielle Unterstützung sei das alles nicht zu stemmen, so Agnes Menacher. Anschließend führte sie die Gäste mit detaillierten Erläuterungen noch durch die verschiedenen Ausstellungsräume. Unterstützt wurde sie dabei von dem Archäologen Gabriel Heeren. Im Rahmen der kleinen Feierstunde konnten bei einem Drink und Snacks anschließend noch anregende Gespräche geführt werden.