Nobel wohnen zwischen Niedertor und Weißem Kreuz

Sinziger Denkmalverein lädt Mitglieder und Interessierte zur Exkursion ein

AHRWEILER. Die knapp einen Kilometer lange Wilhelmstraße in Ahrweiler ist Ziel einer Exkursion des Sinziger Denkmalvereins am Samstag, 8. Oktober. Die zwischen 1850 und 1914 erbauten prächtigen Häuser entlang dieser nach dem deutschen Kaiser Wilhelm I. benannten Straße repräsentieren den Historismus, der Elemente etwa aus Barock, Renaissance und Antike kombinierte. Die Architekten entwarfen für gut betuchte Auftraggeber Wohn- und Geschäftshäuser, die heute noch Hingucker sind. „Hinter der Kombination von Elementen älterer Stilrichtungen steckt eine schon damals verbreitete Verklärung einer ‘guten alten Zeit’, die im Rückblick attraktiver als die Gegenwart empfunden wurde“, so der Ahrweiler Heimatforscher Karl Heinen, der die Exkursion leitet.

Zu den Auftraggebern, die sich vor den Toren der Ahrweiler Altstadt Residenzen errichten ließen, zählten reiche Weingutsbesitzer, etwa Angehörige der weit verzweigten Familie Kreutzberg, aber auch preußische Beamte, die häufig adlige Namen trugen, und darüber hinaus Notare, Rechtsanwälte und reiche Bürger. Außerdem siedelten sich längs der zwischen Niedertor und dem Weißen Kreuz im Mittelzentrum verlaufenden Wilhelmstraße, die das bis dahin wenig bebaute Umland von Ahrweiler erschloss, Banken und das königliche Amtsgericht an. Weil die Wilhelmstraße von Weltkriegsbomben weitgehend verschont blieb, ist ein großer Teil der prächtigen Bauten erhalten. Dennoch mussten nach dem Krieg viele der alten Häuser Neubauten weichen. Andere wurden mehr oder weniger stilgerecht renoviert. Wieder andere wurden aufgestockt, wobei nicht selten die ursprüngliche Ästhetik verloren ging.

Mitglieder und Gäste sind gleichermaßen zur Exkursion eingeladen. Die Teilnehmer treffen sich um 14 Uhr am Niedertor. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis Mittwoch, 5. Oktober, erbeten bei Agnes Menacher (Tel. 02642/3406) oder Renate Rick (Tel. 02642/6454).