Viele Wehrleute füllten das alte Feuerwehrgerätehaus der Sinziger Wehr
Wehrleiter Andreas Braun (ganz links) mit den aus Altersgründen "Entpflichteten" Kollegen (v.li.) Winfried Kraatz, Jochen Arzdorf und Ewald Fuchs, jeweils mit ihren Partnerinnen
Neu für den Nachwuchs verantwortlich sind Niklas Breuer (Mitte) als neuer Jugendfeuerwehrwart, rechts daneben sein Vertreter Julian Sauer
SINZIG. DG. Über 120 Gäste, die allermeisten natürlich Angehörige der Sinziger Wehren, konnte Löschzugführer Dirk Sauer am vergangenen Samstag im „wunderschönen in die Jahre gekommenen Gerätehaus“ der Freiwilligen Feuerwehr zum traditionellen Tag der Kameradschaft begrüßen. Natürlich wurde der Neubau des dringend notwendigen Feuerwehr-Gerätehauses auch an diesem Abend nicht ausgespart. Bürgermeister Andreas Geron erläuterte später noch einmal kurz den bisherigen Ablauf und betonte die Notwendigkeit, die unterschiedlichen Standorte zu prüfen. Geron ist aber guter Dinge, dass die endgültige Entscheidung -die Verwaltung wird die Jahnwiese vorschlagen- noch im November den Bauausschuss und letztlich den Rat, hoffentlich mit einem eindeutigen Votum, passieren wird. Wehrleiter Andreas Braun konnte neben Geron auch Sinzigs stellvertretenden Ortsvorsteher Markus Jüris und Maren Oster von der Stadtverwaltung willkommen heißen. Nach dem Totengedenken erstattete Braun einen umfangreichen Bericht über das abgelaufene Jahr. Die Floriansjünger waren insgesamt 288-mal im Einsatz. Neben der „klassischen“ Brandbekämpfung gab es 51 Technische Hilfeleistungen und, sicher besonders erwähnenswert, 162 Unwettereinsätze. Es ist zu befürchten, dass gerade letztere aufgrund des fortschreitenden Klimawandels zukünftig noch mehr werden. Nach der gesamtstädtischen Übung auf dem Hubertushof in Löhndorf zog Braun zufrieden das Fazit, dass die Sinziger Einheiten sowohl personell als auch materiell gut ausgestattet sind. Es gab im Berichtsjahr nämlich einige Neuanschaffungen, wie ein so genanntes Wechselladerfahrzeug, das von „Deutschland hilft“ gespendet wurde. In den nächsten Jahren werden weitere Ersatzbeschaffungen nötig sein, so auch eine neue Drehleiter zur gemeinsamen Nutzung mit Remagen. Sirenenumstellungen in den Ortsteilen sowie die digitale Alarmierung sind ebenfalls jetzt anzupackende Projekte. Allerdings muss auch immer mehr Zeit für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen aufgebracht werden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Den Ausbildungsstand nannte Braun als sehr gut, so dass sich die Bevölkerung bei Schadensereignissen voll auf die Sinziger Wehr verlassen kann. Braun erwähnte auch die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und richtete seinen besonderen Dank an die Löschzug- und Löschgruppenführer, an die Fördervereine für deren finanzielle Hilfen und nicht zuletzt auch an die „Frauen, Freundinnen und Partner“ für ihr Verständnis. Insgesamt 201 Feuerwehrleute, darunter 18 Frauen, stehen quasi Tag und Nacht und das an 365 Tagen im Jahr bereit, um im Notfall zu helfen. Neben Neu-Verpflichtungen und Bestellungen sowie vielen Beförderungen gab es wegen Erreichens der Altersgrenze auch einige so genannte Entpflichtungen und Entlassungen aus besonderen Funktionen. Dabei schaffte es Ewald Fuchs vom Sinziger Löschzug auf 50 Jahre als Aktiver. Aus der Funktion des Jugendfeuerwehrwartes wurde Winfried Kraatz entlassen, der nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst nun auch der so genannten „Ehrenabteilung“ angehört, die auch weiterhin den Aktiven mit Rat und Tat zur Seite steht. Kraatz betonte dabei die Bedeutung der Jugendabteilung, da sich hieraus der dringend benötigte Nachwuchs leichter rekrutieren lässt. Nach dem offiziellen Teil wurde bei und nach einem zünftigen Abendessen noch eifrig gefachsimpelt, Anekdötchen der Vergangenheit erzählt oder einfach nur gemütlich zusammengehockt. Und als ganz besonderes Schmankerl gab es auch noch was fürs Auge: Christian Schuld, ehemals Mitglied der Jugendfeuerwehr, gab dem Abend mit seiner Show noch eine ganz besondere Note. Sinzig kann sich glücklich schätzen, zum Wohle und der Sicherheit seiner Bürger eine so schlagkräftige Truppe zu haben.