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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 43/2024
Vereine und Verbände
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Brohl-Lützing und Umgebung

3000 Jahre Kulturgeschichte

BROHL. Der Brohler Kulturverein hatte zu einer Veranstaltung mit dem Archäologen Gabriel Heeren geladen. Seit über zehn Jahren forscht Heeren zu Archäologie und Denkmalpflege in der Region seit 2021 thematisiert er die „Archäologische Siedlungsforschung zur römischen Kaiserzeit und Spätantike“ für seine laufende Promotion. Der Vortrag eröffnete mit Luftbildern von den eisenzeitlichen Fundstellen, wie den Befestigungslagen auf dem Dickt und der Reuterslei, sowie der Lage des Gutshofes auf dem Hellersberg. Die Fundstücke früherer Ausgrabungen konnten durch Vergleichsfunde in anderen Regionen rekonstruiert werden. So entstanden anschauliche Darstellungen, die ein Zeugnis über das einstige Leben in unserer Heimat abgaben. Das gilt insbesondere für die Bilder, die das vermutliche Aussehen unserer „villa rustica“, mit den erforderlichen Nebengebäuden zeigen, die möglicherweise die Versorgung des römischen Militärs an Rhein und im Brohltal gemeinsam mit einer Reihe von weiteren Gutshöfen in der Umgebung sicherten. Die von Heeren ausgewerteten Fundstücke belegen, dass der Gutshof vom 2. bis 4. Jahrhundert n.Chr. genutzt wurde. Bei der Erforschung dieses Gutshofs wurde zum ersten Mal im Kreisgebiet ein kombiniertes Methodenspektrum aus Luftbildarchäologie und geophysikalischer Prospektion sowie Feldbegehung angewendet. Aufwendige Ausgrabungen konnten dafür ausbleiben. Beim Vortrag wurde anschaulich nachvollziehbar, dass Brohl-Lützing und Umgebung mittels archäologischer Funde der Jungsteinzeit, Eisenzeit und Römischen Kaiserzeit auf mehr als 3000 Jahre Kulturgeschichte zurückblicken kann. Wieder eine gut gelungene Veranstaltung des Brohler Kulturvereins, die sich mit der näheren Heimatgeschichte befasste.