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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 44/2025
Vereine und Verbände
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Edelgastronomie in Westum eröffnet

v.li.: Bürgermeister Döge mit Gattin, Erna und die beiden etwas schrillen Sandy und Mandy

Von der Kneipe zum Edelrestaurant: v.li. Bürgermeister Döge mit Gattin, Erna und zwischen Sandy und Mandy Prinz Harry

Theatergruppe mit köstlichem Schwank

WESTUM. DG. Nun ja, ganz so real ist es mit der Edelgastronomie im Murreland nun doch nicht. Es sei denn, man besucht im altehrwürdigen Saal Herges das neueste Theaterstück der Westumer Schauspieltruppe „Kneipe royal, Kaviar trifft Currywurst.“ Erna, gespielt von Daniela Dedenbach, führt die einfache Dorfkneipe „Zum warmen Würstchen“ mit einigen meist auch etwas einfach gestrickten Stammgästen. Da gibt es Heinrich (Jörg Schmerer), der stumm an der Theke in seine Bierchen starrt, und wenn er mal was sagen soll, kommt nur unverständliches Gemurmel raus. Nicht gerade unauffällig und ziemlich aufgebrezelt Mandy (Caroline Sommersberg) und Sandy (Elisa Arzdorf), die hier die Zeit, in der ihre Kinder in der Kita sind, im fröhlichen Plausch überbrücken. Dann taucht Ernas heißer Verehrer Blümchen (Dirk Hansen) auf und macht ihr einen Heiratsantrag, den sie aber zunächst ablehnt. Erna selbst, nicht unbedingt ein Ausbund an Aktivität, ein wenig liederlich und immer mit einer Zigarette im Mund, denkt wegen der schlechten Geschäfte über eine Schließung nach. Der Wirt des benachbarten Restaurants Wolfgang (Norman Esch) lästert lautstark über Ernas Kneipe. Und dann kündigt sich ihr neureicher Cousin, der ihr Geld für ein angeblich gut laufendes Spitzenrestaurant geliehen hat, zu einem Besuch an. Bürgermeister Döge (Andreas Braun) wird von Blümchen zunächst irrtümlich schon für den zu früh eintreffenden Cousin gehalten und mit einem leicht gefüllten Wassereimer über dem Kopf gefesselt auf einem Stuhl platziert. Als Entschädigung gibt’s nach Auflösung des Irrtums reichlich Schnaps, was seiner später hereinschneienden Gattin Annabell (Gabi Bockshecker) nun gar nicht passt. Jetzt ist guter Rat teuer. Flugs werden mit weißen Bettlaken Tische und Stühle edel aufgepeppt. Dauergast Heinrich, der partout nicht aus der Kneipe weichen will, wird ein Sakko übergezogen. Erna hat sich in eine gut gestylte Gastronomin verwandelt. Und Blümchen, im schwarzen Anzug mit Fliege, steht auch im passenden Outfit da. Allerdings wirkt er doch etwas unbeholfen und leidet manchmal unter „Fallsucht.“ Und dann erscheint Harry (Daniel Kohzer), der sich nun Prinz von Anhalt nennt, in Begleitung seiner immer auf Kalorienvermeidung bedachten Mutter Heike (Irmgard Kohzer), und scheint recht angetan. Natürlich gibt es jetzt kein Bier mehr, sondern Champagner und andere edle Tropfen, zumindest wird ihm dies so weisgemacht. Mandy und Sandy haben sich inzwischen rein äußerlich in edle Damen verwandelt, allerdings mit leichten Schwierigkeiten beim angemessenen Verhalten und entsprechender Kommunikation. Das Essen mundet dem selbsternannten Prinzen gut, während Heike nur Salat bestellt, eigentlich ohne alles, und vor allem ohne Öl. Nachbarwirt Wolfgang, man kann es schon ahnen, führt Böses im Schilde und lässt einige Kakerlaken frei laufen. Entsetzen bei Heike, aber Erna bekommt rasch die Kurve und verkauft die Viecher als besondere asiatische Spezialität, die Harry zu kosten bekommt. Zu allem Unglück hat Harry mit Ludwig von der Steppke (Dirk Heimann) einen Restauranttester bestellt, das Chaos wird immer größer. Wolfgangs Koch Jacques (Roland Janick) mischt im 3. Akt dann auch noch ordentlich mit. Aber alles kommt schließlich zu einem befriedigenden Ende. Erna erhört den Heiratsantrag von Blümchen doch noch, und Sandy und Mandy werden als Mitarbeiterinnen eingestellt.

Eine herrliche Komödie mit viel Situationskomik, deren Vorstellungen wohl fast vollständig ausverkauft sind. Als Souffleusen waren Christine Alfter und Maria Briel aktiv. Doris Effelsberg zeichnete für die Maske verantwortlich. Bühnenbild und Technik lagen in den Händen von Hans Hubert Decker, Marcel Sommersberg, Werner Heinz und Werner Meier. Das Bühnenbild zaubert Bruno Bockshecker. Für die richtigen Töne war René Zerwas verantwortlich.