Passieren des 50. Breitengrades
Am Aussichtspunkt Rottenblick
REMAGEN. Eine Wandergruppe des Eifelvereins Remagen brach bei trübem Wetter zu einer herbstlichen Tour an die Mosel auf. Über Koblenz und Bullay und von dort über die Strecke der „Kanonenbahn“ mit Tunneln und Viadukten erreichte die Gruppe den Ausgangspunkt der Wanderung in Reil. Tief hingen die Wolken im Moseltal bei der Ankunft.
Von Reil ging es in halber Höhe des Hanges durch die gelb gefärbten Weinberge nach Burg/Mosel. Kurz nach dem Ortsausgang wiesen ein Gedenkstein und ein Schild die Gruppe darauf hin, dass 50. Breitengrad überschritten wurde. Nächstes Ziel war der historische Weinort Enkirch. Der Ort wurde 733 zum ersten Mal erwähnt. Neben zahlreichen Fachwerkhäusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert besitzt er zahlreiche klassizistische Bauten aus dem 19. Jahrhundert. In Enkirch begann der steile Aufstieg zu Aussichtspunkt „Rottenblick“, von dem sich ein schöner Ausblick auf Enkirch und die Moselschleuse bot.
Nach der Anstrengung stärkte sich die Gruppe dort. Der Himmel hatte sich inzwischen aufgehellt. Eine zuvor beim Winzer am Wegesrand gekaufte Flasche Wein sorgte für gute Stimmung. Weiter führte der Weg auf dem Mosel-Camino stets mit Blick ins Moseltal zunächst nach Stakenburg, ein kleines Örtchen, benannt nach der dort ehemals vorhandenen Burg. Letztes Highlight der Wanderung war die Burgruine Grevenburg oberhalb von Traben-Trarbach. Die Burg wurde um 1350 erbaut und war bis 1437 Stammsitz der Grafen von Sponheim. In den Kriegswirren des 17. und 18. Jahrhunderts wechselte die Burg häufig den Besitzer und wurde schließlich 1734 von den Franzosen erobert und zerstört. Mit der Einkehr im Garten der Burgschenke und anschließendem Abstieg nach Traben-Trarbach endete ein schöner Wandertag.