Die Geehrten Antonio Almeida, Songül Erdem, René Schmitt mit Bürgermeister Andreas Geron (v.l.)
SINZIG. DG. Die Einführung des Sinziger Ehrenamtspreises erfolgte auf Initiative von Bürgermeister Andreas Geron, der damit die Wertschätzung der ehrenamtlich tätigen Sinziger Bürger*innen stärker herausstellen wollte. Die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Sport und Soziales hatten am 14. Juni aus den eingegangenen Vorschlägen aus der Bevölkerung ihre Wahl getroffen. Am 3. November wurden die drei ersten Preisträger in einer kleinen Feierstunde im Helenensaal geehrt.
Mit ihrem Verein MERIDA e.V. zögerte Söngül Erdem nicht, nach der Flutnacht für rund 20 im Schloss Ahrental untergebrachte Betroffene die Essensversorgung zu übernehmen. Nie wurde seitens des Vereins nach Hilfe, Erstattungen oder Anerkennung gefragt – im Gegenteil. Für Söngül Erdem und den MERIDA e.V. war es eine Herzensangelegenheit zu helfen. Diese Hilfe ist ein gutes Beispiel dafür, was in einer Gemeinschaft auch heute noch möglich ist. Söngül Erdem engagiert sich bereits seit 2016 bei Merida und setzt sich hier besonders für Bildung, Integration und Frauenrechte ein. „So viel selbstlose Unterstützung von Menschen in Not wird daher zu Recht mit dem Sinziger Ehrenamtspreis belohnt“, so Bürgermeister Andreas Geron in seiner Laudatio.
Antonio Almeida, von Eingeweihten liebevoll kurz Toni genannt, ist seit mehr als 40 Jahren Mitglied im SC Rhein-Ahr und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Es gibt sicher nicht viele Sinziger Jugendspieler, die ihn nicht mal als Trainer erlebt haben. Im Zuge der Flutkatastrophe nutzte er sein Netzwerk, um Hilfe für die Aufräumarbeiten am Platz zu organisieren. „Durch Ihre erfrischend offene und bemerkenswert herzliche Natur haben Sie dabei nicht nur die sportlichen Grundlagen gelegt, sondern einen nennenswerten Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchskicker geleistet“, wie Andreas Geron erfreut feststellte. Für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund war Toni stets ein ganz besonderer Orientierungspunkt im Integrationsprozess und für die Eltern der Kinder immer ein zugewandter Ansprechpartner.
René Schmitt trat mit 15 Jahren in die Feuerwehr ein und ist seitdem leidenschaftlich und engagiert dabei. Seit 2003 als Zugführer des Löschzuges Bad Bodendorf hat er während der Flut mit seinen Kamerad*innen quasi Übermenschliches geleistet und sich den bis heute bestehenden Dank und Respekt der Bürger*innen verdient. Was für eine Leidenschaft René Schmitt für die Feuerwehr an den Tag legt, wurde auch jüngst in den Diskussionen rund um das neue Feuerwehrhaus deutlich. Mit Vehemenz und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen hat er als stellvertretender Wehrleiter der Stadt Sinzig deutlich Stellung bezogen. „Für Ihr jahrelanges Engagement, Ihre Leidenschaft und Ihren Einsatz erhalten Sie heute zu Recht den Sinziger Ehrenamtspreis“, so Geron abschließend.
„Ob im Sportverein, in der Kinder- und Seniorenbetreuung, in der Jugendarbeit, in der Kultur oder bei den Rettungsdiensten – ehrenamtliches Engagement ist unerlässlich für unsere Gesellschaft,“ ergänzte Geron ganz allgemein. Welche große Bedeutung das ehrenamtliche Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hat, wurde nicht zuletzt im Rahmen der Flutkatastrophe deutlich. Viel zu häufig wird gesellschaftliches Engagement als selbstverständlich betrachtet. Umso wichtiger sei es daher, dieses Engagement auszuzeichnen und wertzuschätzen. „Es ist Zeit den Engagierten auch einfach mal Danke zu sagen. Der Ehrenamtspreis ist dafür genau das richtige Mittel. Heute gilt es nun stellvertretend für alle ehrenamtlich Engagierten unserer Stadt, drei ausgewählten Preisträgern herzlich für Ihren großartigen Einsatz zu danken.“