Die "Gründungskarre", ein ziemlich altes Gefährt, war zugleich das schnellste
Viele Bewohner schauten dem Spektakel zu
Von wegen nur fahren - Wohl dem, dessen Karre gut zu händeln war
Mit Schwung den Berg hinab
LÖHNDORF. DG. Sonntagmorgen in Löhndorf. Etliche Bewohner eilten durchs Dorf zur ehemaligen Gaststätte „Zur Krähe“, denn dort war wieder das traditionelle Schürreskarren-Rennen angesagt. Organisiert vom Junggesellenverein, traten sechs Teams im fairen Wettkampf gegeneinander an. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine Schubkarre mit originellem Aufbau. Mit dabei war auch eine uralte Holzkarre, gekennzeichnet mit dem Hinweis: „Karre aus Gründungszeiten – 269 Jahre JGV“, was auf das Gründungsjahr 1753 anspielte.
An zwölf Stationen mussten die Teams ihre Geschicklichkeit beweisen und zum Thema Filme waren viele Fragen zu beantworten. An einer Station musste das Gespann sicher über eine bewegliche Wippe bugsiert werden, an anderer Stelle sollte die Karre über Hindernisse getragen werden. Das zehrt an den Kräften, und so gab es zwischendurch auch die eine oder andere Stärkung. Aber ganz so einfach war das nicht immer: Frikadellen mit dem Mund auffangen, ein Schälchen Nachos in möglichst kurzer Zeit vertilgen, da war es dann aber auch zwingend erforderlich, das Ganze mit ordentlich Bier hinunterzubringen. Denn der Flüssigkeitsverlust muss bei dem anstrengenden Treiben natürlich wieder ausgeglichen werden. Und damit die Stimmung gut bleibt, gab es auch das ein oder andere Schnäpschen. Die Jungs gingen mit Eifer zur Sache und hatten sicher auch einen Riesenspaß bei der Aktion. Aber bei jedem Rennen gibt es am Ende auch eine Platzierung. Als das schnellste Gefährt erwies sich ausgerechnet die „Gründungskarre“ mit Thomas Schmickler und Erik Hansen. Platz 2 errangen Max Holy/Michael Tietz mit „Mario Kart“, Dritter wurde das Gefährt „Kassierer/Kasse mit Luca Holy und Kevin Möhren. Als die schönste Karre wurde „Mario Kart“ prämiert, es folgten die „Gründungskarre“ und „Kirche/Dom/Mönche“ mit Manuel Einig und Philipp Fabritius. Es kann nicht jeder erster werden, aber gewonnen haben letztlich alle bei dem lustigen Spektakel. Ein schöner Brauch, der sowohl den Teilnehmenden als auch Zuschauern einiges bietet.
Tags zuvor schlängelte sich bei Einbruch der Dunkelheit und begleitet von stimmungsvoller Musik der in diesem Jahr erste Martinszug der Stadt durch Löhndorf. Der ganze Ort schien hier auf den Beinen zu sein, und natürlich führte Sankt Martin auf seinem Pferd den Umzug an. Auftakt für die diesjährige Herbstkirmes war am Freitagabend im Schützenhaus, wo mit DJ Julian Götsch unter dem Motto „Mexican Night“ bei bester Stimmung auch ordentlich das Tanzbein geschwungen werden konnte. Corona ist zwar noch da und wird uns sicher auch noch einige Zeit begleiten, die Menschen nehmen aber gerne die Möglichkeit war, mal wieder ein klein wenig zurück zur Normalität zu finden.