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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 46/2022
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Fünfzehn „Flutbäume“ zum Gedenken

Ortsvorsteher Gunter Windheuser (li) und Bürgermeister Andreas Geron beim Pflanzen der "Flutbäume"

Ganz eifrig dabei waren viele Kinder, die offensichtlich Spaß daran hatten, selbst Hand anzulegen

Viele Bürgerinnen und Bürger ließen sich die Pflanzaktion auf dem Mühlenberg nicht entgehen.

Große Pflanzaktion auf dem Mühlenberg

SINZIG. DG. „Es ist keine Veranstaltung der großen Worte“, betonte Bürgermeister Andreas Geron. „Es geht darum, in Ruhe ein Symbol zu setzen für die 14 Todesopfer bei der Flut im vergangenen Jahr. Es wird keiner vergessen.“ Ein weiterer Baum repräsentiert alle anderen, die direkt oder indirekt betroffen sind. Geron mahnte den Auftrag an, künftig ein solches Ereignis zu verhindern. Hier nannte er den konkreten Hochwasserschutz aber auch den Katastrophenschutz. „Das sind wir den Opfern schuldig“, so Geron. Die Stimmung am Generationenwald auf dem Mühlenberg war leicht bedrückt und beklemmend, als Geron und Ortsvorsteher Gunter Windheuser anschließend zu jedem Baum gingen und dort zu einem kurzen Gedenken innehielten.

Bei aller Trauer und Mitgefühl für die Flutbetroffenen müssen auch positive Akzente gesetzt werden. Das geschah nachmittags, als sich mehrere Hundert Menschen zur alljährlichen Pflanzaktion auf dem Mühlenberg einfanden. Mit Kind und Kegel, wer hatte auch mit kleinen oder großen Vierbeinern, wurden 75 neue Bäume im Generationenwald gepflanzt. Für den optimalen Ablauf hatte Revierförster Stephan Braun schon Pflanzlöcher mit seinem Team ausheben lassen, so dass die Bäume „nur“ noch eingesetzt werden mussten.

„Die Blätter nach oben, der Ballen nach unten“, erklärte Braun mehr im Scherz. Andreas Geron sprach vorab ein Grußwort, dann wurden die neuen Bäumchen - es handelt sich um Eichen - an die registrierten „Baumpaten“ übergeben. Baum reinsetzen, prüfen, ob das Loch tief genug ist, und rein mit dem Sauerstoffspender. Anschließend wieder Erde drauf und ordentlich festtreten. Auch viele Kinder halfen eifrig mit.

Insgesamt mehr als 600 Eichen wurden auf diesem Weg seit 2005 neu gepflanzt. Da auf dem Mühlenberg keine geeigneten freien Flächen mehr vorhanden sind, wird ab dem kommenden Jahr die Aktion in Löhndorf weitergeführt. Wer einen Baum pflanzen will, kann sich ab Dezember bei dem Team der Tourist-Info registrieren lassen. Die Kosten für einen Baum betragen 80 Euro. Die Geburt von Kindern, der runde Geburtstag oder ein Gedenken an einen lieben Menschen – Anlässe gibt es genug. Auf einer Tafel werden Namen und eventuell der Anlass der Pflanzung aufgeführt.