Staunende Besucher*innen.
BURGBROHL. Einige Kunstliebhaber aus Köln und aus der Region waren begeistert von der Ausstellung von Roland Bergère in der wunderbaren Kaiserhalle in Burgbrohl, die der Trägerverein des Kunstpavillon Burgbrohl in Kooperation mit der Ortsgemeinde ausrichtete. In der Einführungsrede des Schriftstellers Pèter Farkas hieß es: „Die Kunst des aus Frankreich stammenden, seit Jahrzehnten in Köln lebenden Roland Bergère ist wie ein unterirdischer Wasserlauf. Die verborgenen, lebenspendenden Wasseradern in der Natur sind nur mit hochsensiblen Geräten oder Instinkten zu orten. In der Kunst verhält es sich nicht anders. Die spektakulären, von ferne zu sehenden, wasserreichen Seen und Flüsse kennen viele. Die verborgenen Strömungen, die für den Erhalt des gesunden Kreislaufs der Kunst eminent wichtig sind, nur wenige. ...“
Zu sehen war in der Mitte des Raumes ein 7,50 x 4,50 Meter großes Tafeltuch bzw. Tischdecke mit abertausenden kleinen und an der Wand auf Handtücher gesunkene Bilder,
Spuren der eigenen und fremden Erinnerungen aus verschiedenen Quellen, zumeist bewegter Bilder. Dazu Roland Bergère: „Die Welt kam regelmäßig, wenn nicht täglich, ins Esszimmer, lud sich selbst an den Tisch ein, getragen von den Worten, die davon erzählten. Aus der Erzählung formten sich Bilder, sie waren folglich eher eine parasitäre Übersetzung des Imaginären als eine objektive Darstellung der geschilderten Ereignisse. Als später die Stimmen verstummten, waren die Bilder schon zugänglicher geworden und hatten letztendlich die Worte ersetzt.“ Die Ordnung der Bilder – sowohl auf dem Tafeltuch als auch auf den Handtüchern – bietet eine mögliche Antwort auf die Frage, welche Bilder ein Mensch erzeugt und welche Bilder in ihm entstehen, wenn er lebt und stirbt.