Bei der Eröffnung waren mit dabei. (v.li.) Helga Lüngen, Franz-Rudolf und Josef Niethen, Ortsvorsteher Alexander Albrecht und Hausherr Harald Monschau
Eine sehr farbenfrohe Krippe aus Korea.
BAD BODENDORF. DG. Die Brüder Franz-Rudolf und Josef Niethen waren weit über die Grenzen vom Weinort Rech hinaus bekannt für ihre alljährliche Krippenausstellung. Um die 400 Exponate hatten beide im Laufe der letzten Jahrzehnte zusammengetragen. Leider sind 2021 viele Krippen der verheerenden Ahrflut zum Opfer gefallen, aber zum Glück nicht alle. Noch gut 70 Exponate konnten die Niethens jetzt im Maravilla aufbauen, die jetzt auch besichtigt werden können. Hier finden die Besucher alle nur denkbaren Arten und Szenarien aus aller Welt. Und die Materialien sind genauso verschieden: Das gibt es eine aus Sackleinen, dann aus Wachs. Glas, Kieselsteine oder Porzellan sind auch vertreten. Eine Krippe, Ursprung Afrika, ist aus Ebenholz gefertigt. Und Fisch-Fossilien dienten auch als Material. Aus echtem Lavagestein vom Ätna, aus Ton oder aus Maiskolben wurden andere Exponate gefertigt. Und die Herkunft der Krippen ist um den ganzen Globus verteilt. Neben vielen aus Europa stammen einige von weit her, so unter anderem aus Mexiko, Peru, vom afrikanischen Kontinent oder den Philippinen und Korea. Auch Gestalt und Motive könnten unterschiedlicher nicht sein. Mal in Miniaturausführung, mal sind die Figuren lebensgroß. Ein ganz besonderes Special ist die „Winzerkrippe“ von Hildegard Neukirchen aus Unkel, hat sie doch den Gesichtern das Konterfei Kölner Originale gegeben: Da ist Konrad Adenauer zu sehen, der im Übrigen auch ein Krippenfreund war, in seinem ehemaligen Wohnhaus in Rhöndorf ist wohl eine Krippe heute noch aufgebaut. Willy Millowitsch sowie die Kölner Originale Tünnes und Schäl wurden kurzerhand in die Krippe integriert. Etwas kleiner von Gestalt, schaut der Papst dem Ganzen von der Seite zu. Viele der Exponate haben die Niethens auf Trödelmärkten zwischen Bonn und Koblenz gefunden. Einige wurden ihnen geschenkt, so zum Beispiel von Christiane Herzog, Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten, die 1999 die Ausstellung in Rech besucht hatte. Neben Ortsvorsteher Alexander Albrecht war auch Helga Lüngen, ehemalige Geschäftsführerin der Hannelore-Kohl-Stiftung, zu der die Niethens eine engere Beziehung haben, Gast bei der Eröffnung der Ausstellung und natürlich Hausherr Harald Monschau. Einen besonderen Dank richteten Franz-Rudolf und Josef Niethen, die im Maravilla eine vorübergehende Bleibe gefunden haben, an die Damen des Hauses, die beim Aufbau so tatkräftig geholfen haben. Wer Interesse hat, kann sich die Ausstellung gerne anschauen: An den folgenden Wochenenden sowie vom 26. – 30. Dezember jeweils von 14 – 16 Uhr, vom 2. Bis 7.1. und an den weiteren Sonntagen im Januar von 13 – 16 Uhr. Andere Termine für Gruppen können unter 0171 / 946 03 18 vereinbart werden. Es wird kein Eintrittsgeld erhoben, aber eine Spende, die für einen sozialen Zweck weitergereicht wird, ist natürlich herzlich willkommen. Ein Besuch lohnt sich ganz bestimmt.