Die Trauerfeier anlässlich des Volkstrauertages fand in Waldorf am Ende des Gottesdienstes statt.
WALDORF. Der Sinn des Volkstrauertages hat auch heute noch nichts an Bedeutung verloren. Auch fast 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges gedenkt man überall in Deutschland an diesem Tag den Opfern der beiden Weltkriege sowie den Opfern von Terror und Gewalt. Der Volkstrauertag soll zur Mahnung und zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Terror, die man jeden Tag auf der Welt betrauern kann, dienen. Es ist ein Tag, der über viele Jahre schon fast in den Hintergrund gerückt war, dessen ursprüngliche Bedeutung von Frieden und Verständigung selbstverständlich erschien, da man sich ein Kriegsgeschehen hier in Europa – einer modernen, globalisierten und freien Welt – schon gar nicht mehr vorstellen konnte. Die Aktualität hat uns eines besseren belehrt. Die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine und jetzt erneut in Israel lassen uns erschreckt davon Kenntnis nehmen, dass ein friedliches Miteinander auch in einer zivilisierten Welt keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Auch in Waldorf fand eine Gedenkfeier im Anschluss an den Gottesdienst am Vorabend des Volkstrauertages, am Samstag, 18.11.2023, statt.
Eingestimmt durch den vorangegangenen Gottesdienst, den Dekan Matthias Schmitz zelebrierte, gedachte man am Ende der Messfeier der Gefallenen. Während der Kirchenchor unter der Leitung von Andrea Ernst feierlich das Lied „Selig seid ihr“ intonierte, trugen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Waldorf einen Kranz in die Kirche und der Katholische Junggesellenverein hatte eine Fahnenabordnung abgestellt.
Ortsbürgermeister Hans Dieter Felten betonte in seiner Ansprache, dass die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag keine reine Traditionspflege und keine Selbstverständlichkeit sei. Vielmehr hätten sie durch die aktuelle politische Situation auch in Europa wieder einen ganz anderen Stellenwert. Niemand hätte vor ein paar Jahren daran gedacht, dass heute in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ein Krieg das friedliche Miteinander zerstört. Wir sind heute leider eines Besseren belehrt und die ganze Welt ist in einer für uns bisher unvorstellbaren Unruhe und Unsicherheit. Dies bemerkte Ortsbürgermeister Felten in seiner Ansprache und sprach mahnende Worte. Trotz aller Unruhen müsse es eine persönliche Aufforderung und Verpflichtung sein, tagtäglich den Weg des Friedens zu gehen. Einen Weg, der lang und beschwerlich sei und auf dem man den Glauben und die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht verlieren dürfe.
Nach den Fürbitten schloss der Kirchenchor die Gedenkfeier mit dem Lied „Geh unter der Gnade“ feierlich ab.
Anschließend begab man sich zum Ehrenmal, wo Mitglieder der Waldorfer Feuerwehr einen Kranz niederlegten. Mit mahnenden Worten von Ortsbürgermeister Felten und einem gemeinsamen Gebet mit Dekan Schmitz wurde die Gedenkfeier schließlich beendet. Günther Monien gab der Kranzniederlegung mit seinen Liedbeiträgen auf der Trompete den würdigen Rahmen.