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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 47/2025
Vereine und Verbände
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28. Martinsmarkt und 75 Jahre Löhndorfer Möhne

Wieder guter Besuch beim Bürgerempfang

Beim Dialogmit den Löhndorfer Möhnen (v.li.): Obermöhn Cornelia, Ortsvorsteher Volker Holy, Jessica, Friedhelm Münch, Melina, stellvertr. Ortschef Guido Korte

Gemütliches Beisammensein bei Speis und Trank

LÖHNDORF. DG. Mit drei Böllerschüssen eröffnete Ortschef Volker Holy um Punkt 10:00 Uhr die 28. Ausgabe des vom damaligen Ortsvorsteher Friedhelm Münch ins Leben gerufenen Martinsmarktes. Die Verantwortlichen im Dorf hatten wieder eine alle ansprechende Veranstaltung auf die Beine gestellt. Nach und nach füllte sich dann der Saal im alten Schulgebäude zum traditionellen Bürgerempfang. Mit seinem Dank an alle Akteure stellte Holy in seiner Begrüßung fest: „Ehrenamt ist keine Last, sondern ein Geschenk an die Gemeinschaft.“ Neben vielen Vertretern aus der Sinziger Lokalpolitik betonte die Landtagsabgeordnete Petra Schneider (CDU) in ihrem Grußwort ebenfalls den besonderen Wert ehrenamtlicher Arbeit. Auch die SPD-Abgeordnete Susanne Müller stattete dem Markt einen Besuch ab. Aber zuerst kamen die Pänz von der Kita St. Georg zu Wort, die in rührender Form die Mantelteilung nachspielten und mit voller Inbrunst das Martinslied schmetterten. Der MGV Liederkranz unterhielt mit seinem Dirigenten Julian Thiem musikalisch zunächst mit einem netten Arrangement Kölscher Lieder auf die Melodie des Gefangenenchores aus der Verdi-Oper „Nabucco“, anschließend stand „Dat Hätz vun dr Welt“ auf dem Programm. Später wurden noch die „Echten Fründe“ besungen, und natürlich das Ortslied „Hey Löhndorf“, alles Songs von den „Höhnern.“ Auf das karnevalistische Treiben der Möhnen angesprochen zitierte Hans-Werner Adams als Vertreter der Stadt Sinzig sehr treffend Joachim Ringelnatz: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“ Und die Möhnen hatten im Obergeschoss mit unzähligen Fotos eine aufwendige und sehr sehenswerte Ausstellung ihrer 75-jährigen Geschichte organisiert. Apropos Möhnen: 75 Jahre muss ja eine besondere Erwähnung erfahren. Hierfür moderierte Friedhelm Münch einen kleinen Dialog mit den Möhnen Cornelia, Jessica und Melina -die Nachnamen sind allen bestens bekannt. Obermöhn Cornelia blickte zunächst ein wenig zurück in die Geschichte der Möhnen allgemein und konkret in Löhndorf. Waren Möhne früher meistens schon etwas ältere Frauen, freute sie sich über viele neue junge Gesichter. Jessica stellte für sich fest, dass sie nach dem Wegzug aus der Vulkaneifel hier in Löhndorf gut noch einmal „neue Wurzeln schlagen könne.“ Und Melina ist gar erblich „vorbelastet“: Die Löhndorfer Möhnen wurden quasi im Wohnzimmer ihrer Ur-Oma gegründet. Dem Schlusswort von Löhndorfs stellvertretendem Ortschef Guido Korte, der so treffend bemerkte: „Karneval ist ein bisschen Herzblut, Wahnsinn, Gemeinschaft“ folgte das gemeinsame Singen der Nationalhymne.

Auf dem Platz hinter der Schule war das Marktgeschehen nun in vollem Gange. Stände verschiedener Ortsvereine boten neben Kinderkleidung allerlei Schönes und Nützliches an. Ob Döppekuchen oder Reibekuchen, eine leckere Suppe, die Kekswerkstatt und anderes Naschwerk, hungern brauchte keiner. Und in den Räumen der Feuerwehr wartete ein umfangreiches leckeres Kuchenbuffet auf die Gäste. Ach ja, auch wenn die Temperaturen noch relativ mild waren, duftete es verführerisch nach Glühwein, Punsch und anderen flüssigen Köstlichkeiten. Ein Stand, der vielleicht auch ein wenig zum Nachdenken anregt: „Gemeinsam zu Hause im Ahrtal e. V.“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Wohn-Pflege-Gemeinschaft für Menschen mit Demenz zu schaffen. Ziel ist es, dass Menschen mit dieser tückischen schleichenden Krankheit möglichst lange ein aktives Leben führen und in der Mitte der Gesellschaft bleiben können. Ein interessanter Ansatz, der hoffentlich auch zeitnah realisiert werden kann.

Der Martinsmarkt hat wieder eindrucksvoll bewiesen, dass das Rosendorf voller Leben, und somit lebens- und liebenswert ist.