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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 48/2022
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Gedenkfeier in Waldorf zum Volkstrauertag

Auch in Waldorf legte man zu Ehren der Gefallenen der beiden Weltkriege anläßlich des Volkstrauertages am Kriegerehrenmal einen Kranz nieder.

Den Opfern von Krieg, Gewalt und Terror gedacht

WALDORF. Der Volkstrauertages hat noch keine Bedeutung eingebüßt. Auch heute, über 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, gedenkt man überall in Deutschland an diesem Tag den Opfern der beiden Weltkriege sowie von Terror und Gewalt. Der Volkstrauertag soll zur Mahnung und zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Terror, die man jeden Tag auf der Welt betrauern kann, dienen. Es ist ein Tag, der über viele Jahre schon fast in den Hintergrund gerückt war, dessen ursprüngliche Bedeutung von Frieden und Verständigung selbstverständlich erschien, da man sich ein Kriegsgeschehen hier in Europa – einer modernen, globalisierten und freien Welt – schon gar nicht mehr vorstellen konnte. Die Aktualität hat uns eines besseren belehrt.

Auch in Waldorf fand eine Gedenkfeier im Anschluss an den Wortgottesdienst am Vorabend des Volkstrauertages, am Samstag, 12. November, statt. Eingestimmt durch den vorangegangenen Wortgottesdienst gedachte man am Ende der Messfeier der Gefallenen. Während der Kirchenchor unter der Leitung von Andrea Ernst feierlich das Lied „Geh unter der Gnade“ intonierte, trugen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Waldorf einen Kranz in die Kirche. Der Katholische Junggesellenverein hatte eine Fahnenabordnung abgestellt.

Ortsbürgermeister Hans Dieter Felten betonte in seiner Ansprache, dass die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag keine reine Traditionspflege und keine Selbstverständlichkeit seien. Vielmehr hätten sie durch die aktuelle politische Situation auch in Europa wieder einen ganz anderen Stellenwert.

„Wer hätte 1989 daran gedacht, als dieses Jahr als „Jahr des friedlichen Wandels in Osteuropa“ und als „das Jahr, das den kalten Krieg beendete“ in die Geschichtsbücher einging, dass heute in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ein Krieg das friedliche Miteinander zerstört. Wir sind heute leider eines Besseren belehrt und die ganze Welt ist in einer für uns bisher unvorstellbaren Unruhe und Unsicherheit“, bemerkte der Ortsbürgermeister. „Die Kämpfe in der Ukraine und auf der Krim, die militärischen Eskalationen im Iran, die seit Jahren anhaltenden blutigen Bürgerkriege sowie die Schreckensherrschaften der Terroristen in vielen Teilen der Welt sind die hervorstechendsten Beispiele einer Welt, in der nicht nur nach wie vor, sondern wieder, viel zu viele Menschen Opfer von Krieg, Terror und Blutvergießen sind und deren Zahl unüberschaubar ist.“

Daher erinnere man sich insbesondere an einem solchen Tag wie heute der Verpflichtung, gemeinsam daran zu arbeiten, dass dem Bösen in unserer Welt, besonders auch im täglichen Leben, stets genügend Gutes entgegenstehen sollte. Es müsse eine persönliche Aufforderung und Verpflichtung sein, tagtäglich den Weg des Friedens zu gehen. Einen Weg, der lang und beschwerlich, aber darum nicht weniger lohnenswert sei. Man dürfe niemals die Zuversicht, den Glauben und die Hoffnung auf eine bessere Welt und damit eine lebenswerte Zukunft verlieren.

Als Vertreterin des örtlichen VdK sprach sodann Ruth Nachtsheim die Fürbitten, bevor der Kirchenchor das Lied „Geborgen in Dir Gott“ intonierte..Anschließend begab man sich zum Ehrenmal, wo Mitglieder der Waldorfer Feuerwehr einen Kranz niederlegten.

Mit einem gemeinsamen Gebet wurde die Gedenkfeier schließlich beendet. Günther Monien gab der Kranzniederlegung mit seinen Liedbeiträgen auf der Trompete den würdigen Rahmen.