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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 50/2023
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Caritas-Werkstätten teilweise wieder im Betrieb

v.li.: Staatsekretärin Nicole Steingaß, der Prokurist der Sinziger Caritas-Werkstätten Franz-Josef Bell und Thomas Weimer, Chef des Verbindungsbüros für den Wiederaufbau, schauten den Mitarbeitenden interessiert bei ihrer Tätigkeit über die Schulter.

Staatssekretärin besuchte Einrichtung

SINZIG. DG. Die Ahrflut hatte 2021 die gesamte Infrastruktur der Caritas-Werkstätten fast vollständig beschädigt, so dass die dort Tätigen in andere Bereiche ausgegliedert werden mussten. Das war nicht immer einfach. Die Kosten für den Wiederaufbau sind mit rund 25 Mio. Euro veranschlagt und werden neben Eigenmitteln überwiegend von Versicherungen und dem Aufbaufonds getragen. Es ist noch viel zu tun, aber seit einiger Zeit konnten die ersten Beschäftigten ihre Arbeit in einem komplett sanierten Bereich wieder aufnehmen. Wo es möglich und sinnvoll ist, erfolgen beim Wiederaufbau Optimierungen im technischen und energetischen Bereich. Davon konnte sich die Wiederaufbaubeauftragte der Landesregierung, Nicole Steingaß, vergangene Woche überzeugen. Sie betonte, dass die Bedeutung der Arbeit in den Werkstätten den Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung Halt, Hoffnung und das Gefühl gebe, gebraucht zu werden. So waren die Mitarbeitenden gerade eifrig dabei, Verpackungen für Kunden der Caritas zu befüllen. In einem weiteren Bereich werden die Fähigkeiten und Neigungen der Beschäftigten ausgelotet, um sie später sinnvoll einsetzen zu können. Wie der Prokurist der Werkstätten, Franz-Josef Bell, mitteilte, waren einige der Beschäftigten durch die Flut regelrecht traumatisiert, weil sie teilweise auch selbst betroffen waren. Der Wiederaufbau habe hier eine große Hilfe geleistet, sie waren froh, an alter Wirkungsstätte ihre ehemaligen Kollegen wiederzusehen. Da nicht alle anderweitig sinnvoll untergebracht werden konnten, „hingen sie teilweise nur tatenlos zu Hause rum.“ Da war die jetzige Inbetriebnahme an alter Stelle sehr wichtig für die Betroffenen. Die Einweihung des sanierten Gebäudes wurde aber nur im kleinen Kreis mit den Angehörigen begangen. Bewusst wurde auf eine größere Veranstaltung verzichtet, damit die damaligen Ereignisse nicht wieder aufkochen sollten. Ein erster Schritt hin zur Normalität ist also wieder getan, weitere werden folgen. So ist bereits in der ersten Hälfte 2024 die Inbetriebnahme der Wäscherei vorgesehen. Auch „Radicula“ soll dann wieder öffnen. Geplant ist hier eine Erweiterung hin in Richtung eines Hofladens. Später sollen dann die Schreinerei und Verwaltung folgen. Ein weiterer wichtiger Schritt, der gerade für diesen benachteiligten Personenkreis enorm wichtig ist.