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Bad Breisiger-Sinziger Nachrichten
Ausgabe 51/2023
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Spessartsteg: Planung auf den Weg gebracht

Beitritt zum Gewässerzweckverband

SINZIG. DG. Der Ahrradweg hat neben der örtlichen auch eine überregionale Bedeutung, die sich insbesondere für den Tourismus in unserer Region positiv auswirkt. Sieht man einmal von der Radbrücke an der Ahrmündung ab, ist im Stadtgebiet Sinzig eine Querung der Ahr nur über die beiden für den gesamten Straßenverkehr zugelassenen Brücken an der Kölner Straße in der Kernstadt sowie über die Kurgartenbrücke im Stadtteil Bad Bodendorf möglich. Der Christinensteg in Höhe des Stadions bietet für Radler nur eine sehr eingeschränkte Möglichkeit, da eine Nutzung nur über Stufen möglich ist. Die Brücke Kölner Straße birgt wegen des starken KFZ-Verkehrs gewisse Gefahren, auch wenn die Überquerung der Straße durch eine provisorische, aber sehr steile Rampe möglich ist. Der Quellensteg ist schon seit längerer Zeit nicht nutzbar. Und die für Radler und Fußgänger kürzeste Verbindung von der Kernstadt nach Bad Bodendorf wurde von der Flut ebenfalls weggerissen. Aber hier tut sich nun etwas. Der Sinziger Rat befasste sich in seiner letzten Sitzung mit der vom Bad Neuenahrer Büro Planning gefertigten Vorplanung, die bereits mit der SGD Nord abgestimmt wurde. Gegenüber der bisherigen recht einfachen Brücke wird mit einer Gesamtlänge von 187 Meter ein ziemlich aufwändiges Konstrukt entstehen, das neben der eigentlichen Flussquerung auch eine so genannte Vorlandbrücke beinhaltet. Das ist aber im Hinblick auf künftige Hochwasserereignisse wegen der entsprechenden Vorgaben für Brücken an der Ahr so erforderlich. So muss eine gewisse Höhe über dem Flussbett eingehalten werden, aus Gründen der Barrierefreiheit darf die Steigung maximal 6% betragen -bei der beschlossenen Variante sind es sogar nur 4,4%. Der alte Weg direkt am Nordufer der Ahr wird dabei nicht mehr hergerichtet, so dass die Wegeführung dann Richtung Ehrenfriedhof und von da erst wieder an die Ahr geht. Dadurch kann auch eine gewisse „Verkehrsberuhigung“ am Schwanenteich erreicht werden, denn hier gab es häufiger Konflikte mit Fußgängern und -trotz Durchfahrverbot- mit oft rücksichtslosen Radfahrern. Die neue Brücke wird an einem Pylonen aufgehängt. Das hat zudem den Vorteil, dass wegen der fehlenden Brückenpfeiler der Wasserdurchfluss vergrößert wird. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 3,3 Mio., sie können im Rahmen der Wiederaufbaumittel finanziert werden. Die endgültige Planung sowie der Beginn der Bauarbeiten werden aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass zur Fertigstellung noch keine genaue Aussage möglich ist. Zugestimmt hat der Rat auch dem Beitritt zu einem noch in Gründung befindlichen Gewässer-Zweckverband. Hier geht es in erster Linie um die Koordinierung und Durchführung von Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Die Leiterin der Gesellschaft für Wiederaufbau (GeWi) Sofia Lunnebach gab einen Überblick über die bisher bereits erfolgreich durchgeführten Maßnahmen. Der Vertrag mit der Deutschen Marktgilde, die den Sinziger Wochenmarkt betreibt, wurde auf deren Wunsch aufgelöst, da keine Händler mehr gefunden werden konnten. Die Stadt Sinzig will das nun selbst in die Hand nehmen. Hierbei wird wegen der doch etwas beengten Verhältnisse am bisherigen Standort eine Verlegung zurück auf den Kirchplatz mit in die Überlegungen einfließen.