SINZIG. DG. So zumindest der einstimmige Beschluss des Sinziger Stadtrates in der vergangenen Woche. Seit Herbst 2022 befindet sich dort eine Behelfsbrücke, nachdem die Ahrflut das alte Bauwerk total zerstört hatte. Drei Varianten wurden jetzt verwaltungsseitig geprüft: Die Errichtung an alter Stelle unmittelbar an der Mündung, ein Übergang ahraufwärts im Anschluss an das Naturschutzgebiet sowie die Nutzung des Christinensteges. Hinzu kam noch ein Vorschlag der SGD, der eine Querung kurz vor dem Christinensteg vorsah. Lediglich der Übergang Christinensteg liegt außerhalb der schutzwürdigen Zonen Naturschutzgebiet, Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet. Da der Rheinradweg und damit auch die Ahrquerung zur überregional bedeutsamen Radroute Euro Velo 15 gehört, entsteht bei dieser Variante ein Umweg von rund sechs Kilometern, nicht sonderlich attraktiv. Auch bei den beiden anderen Varianten fallen Umwege an. Nach eingehender Prüfung schlug die Verwaltung daher den Neubau an alter Stelle vor. Während die alte Brücke die Ahr etwa 30 Meter überspannte -bei der jetzigen Behelfsbrücke sind es rund 40 Meter- wird der neue Übergang zwischen 80 und 130 Meter messen. Das ist wegen der konkreten Anforderungen hinsichtlich zukünftiger Hochwasserereignisse erforderlich. Außerdem sind noch besondere Anforderungen im Rahmen der Schutzgebiete zu beachten. Die beiden anderen im Gespräch stehenden Übergänge wären aufgrund der dortigen topografischen Verhältnisse noch weitaus größer und damit auch kostspieliger. Die einzelnen Fraktionen sprachen sich daher für Variante 1 aus, Ralf Urban (B90/Grüne) allerdings mit „verhaltener Begeisterung“, da damit eine gewisse Störung des Naturschutzgebietes einhergehe. Bürgermeister Andreas Geron ergänzet an dieser Stelle noch, dass sich gerade beim Standort Ahrmündung die Störungen eher im Rahmen bewegen, da die Verkehrsflüsse sowohl der Radler als auch von Spaziergängern durch den direkten Weg eher kanalisiert werden können. Der Rat gab letztlich ein einstimmiges Votum für diese Lösung ab. Das Ingenieurbüro Terporten aus Bad Neuenahr-Ahrweiler wird nun eine konkrete Planung erstellen, die dann noch mit den zuständigen Aufsichtsbehörden abgestimmt werden muss. Bis der neue Übergang fix ist, wird also noch etwas Zeit vergehen, in der das Provisorium weiter gute Dienste leisten wird.