Titel Logo
Stadtfacette Idar-Oberstein
Ausgabe 28/2023
Aus Vereinen und Verbänden
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Schnecken besuchten Ehrengrab

Das Ehrengrab in Köln Foto: Sonja Redmer

In einem Ehrengrab der Stadt Köln sind Emil Kirschmann aus Oberstein, seine Ehefrau Elisabeth Kirschmann-Röhl und seine Schwägerin Marie Juchacz, die als erste Frau in einem deutschen Parlament sprach und die Arbeiterwohlfahrt gründete, beigesetzt. Kirschmann und Juchacz hatten 1933 zusammen mit anderen Abgeordneten gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt. Anlässlich der 90. Wiederkehr der Abstimmung lud der Kulturverein „Die Schnecke“ zu einer Fahrt nach Köln zum Ehrengrab ein.

Kirschmann-Biograf und „Schnecken“-Vorsitzender Axel Redmer schilderte den bewegten Lebensweg der Drei bis 1940. Bedroht von Verhaftung und Tod konnten Kirschmann und Juchacz 1941 nach New York flüchten, von wo aus sie nach dem Krieg Care-Pakete zur Unterstützung von Idar-Obersteiner Familien schickten. Unmittelbar vor seiner geplanten Rückreise in die Heimat erlag Emil Kirschmann am 11. April 1949 einem Herzleiden.

Mit einem am Grab niedergelegten Rosengebinde unterstrichen die „Schnecken“ ihren tiefen Respekt vor der Lebensleistung der drei Sozialdemokraten mit besonderer Bindung an Idar-Oberstein.