v.l.n.r: Annika Wagner (Systemische Beratung Wagner), Monika Tombers (Grundschule Friedrichstraße), Kristina Huning (Heimat Krankenkasse), Heike Markens (Georg Meistermann Grundschule) und Kerstin Schmitt (Heimat Krankenkasse) (Foto: Grundschule Friedrichstraße).
„Einzigartig – Ich bin Ich“: Unter diesem Titel haben die Grundschulen Friedrichstraße und Georg Meistermann aus Wittlich in den letzten Wochen ein besonderes Präventionsprojekt durchgeführt. Ziel war es, das seelische Wohlbefinden der Kinder zu stärken. Dabei standen sowohl das persönliche Befinden als auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Gruppe im Fokus.
Ins Leben gerufen wurde das Programm durch die Heimat Krankenkasse und Annika Wagner, der Inhaberin von Systemische Beratung Wagner. „Wir stellen fest, dass ein Großteil der Kinder durch die Corona-Pandemie, zum Teil schon seit dem Kindergarten, vieles entbehren musste, was für eine gesunde und glückliche Entwicklung wichtig ist. Dazu zählen insbesondere die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls und das Leben in Gemeinschaft“ so Kristina Huning, Teamleitung Gesundheitsmanagement der Heimat Krankenkasse. Das zeigt sich zum Beispiel in ganz alltäglichen Situationen: „Die Kinder konnten durch die Kita- und Schulschließungen kein soziales Miteinander und soziales Lernen erfahren“ erläutert Heike Markens, Schulleitung der Grundschule Georg Meistermann. “Bereits kleine Streitereien enden dann mitunter mit einem Wutanfall auf dem Fußboden.“.
Neues Gemeinschaftsgefühl schaffen
Die Folgen der Pandemie waren für beide Schulen ein Beweggrund, das Projekt durchzuführen. Hinzu kommen Aspekte wie eine veränderte Gesellschaft, in der sich mehr Erziehungsfragen in die Schule verlagern, sowie der Personalmangel in den Schulen. In der Grundschule Friedrichstraße gab es zudem die besondere Situation, dass im Jahrgang 3 die vier Klassen zu drei Klassen zusammengeführt wurden. „Wir standen vor der Herausforderung, in den neuen Klassen, in denen es zum Teil schwierige Rahmenbedingungen gab, ein neues Gemeinschaftsgefühl zu schaffen“ berichtet Schulleiterin Frau Monika Tombers.
Hier setzt das Konzept von Annika Wagner an. Durch spezielle Übungen stärkt sie jedes Kind persönlich, aber auch das Wir-Gefühl der Klassengemeinschaft. Was bedeutet Rücksichtnahme? Wie löse ich Konflikte gewaltfrei? Dabei arbeitet sie mit verschiedenen Methoden. Bei den Kindern kommt zum Beispiel eine Puppe besonders gut an. „Für viele Kinder sind die Puppen eine wirkungsvolle Brücke um Gefühle auszudrücken oder auch für die Kommunikation untereinander“ so Annika Wagner.
Lehrkräfte und Eltern werden mit einbezogen
Zusätzlich arbeitet Annika Wagner mit den Lehrkräften, den pädagogischen Fachkräften und den Eltern. Auf diese Weise ebnet sie den Weg für ein langfristiges Unterstützungs-Netzwerk für die Kinder und gibt auch den Erwachsenen Hilfestellungen an die Hand, wie sie die kleinen und großen Herausforderungen im Zusammenleben meistern können.
Die Projektarbeit mit den Schülerinnen und Schülern steht nun vor dem Abschluss. Zum Abschied erhalten alle Kinder kleine Massagebälle – die Kinder haben im Projekt die wohltuende Wirkung einer kleinen Massageeinheit erfahren und können das nun im Alltag weiterführen.
Beide Schulen haben sich mit „Einzigartig – Ich bin Ich!“ auf einen neuen Weg eingelassen. Das Fazit beider Schulen ist überaus positiv, sowohl bei den Lehrkräften als auch bei den Kindern. Die Gemeinschaft in den Klassen wurde gestärkt. Damit das auch langfristig gelingen kann, werden bereits Auffrischungsveranstaltungen geplant.