Der Stadtwald: die grüne Lunge der Stadt Wittlich (Foto: Mario Sprünker).
Der Stadtwald Wittlich erhält eine neue Betriebsplanung für die kommenden zehn Jahre. Grundlage dafür ist das Landeswaldgesetz Rheinland-Pfalz, das vorsieht, dass alle Forstbetriebe mit mehr als 50 Hektar Betriebsfläche alle zehn Jahre eine sogenannte Forsteinrichtung durchführen lassen. Dabei werden die bisherigen Maßnahmen der Waldbewirtschaftung überprüft und der Zustand des Waldes bewertet.
Das Landeswaldgesetz schreibt vor, dass alle Forstbetriebe mit mehr als 50 Hektar Betriebsfläche alle zehn Jahre eine umfassende Bestandsaufnahme durchführen und die Maßnahmen der Waldbewirtschaftung überprüfen lassen. Ziel dieser sogenannten Forsteinrichtung ist es, den Zustand des Waldes zu bewerten und nachhaltige Perspektiven für seine Nutzung und seinen Schutz zu entwickeln.
Im Auftrag der Stadt Wittlich führte das private Sachverständigenbüro Diana Wißmann von Dezember 2024 bis Mai 2025 die aktuelle Waldinventur durch. Dabei wurden wertvolle Daten erhoben, die nun als Leitlinie für die Jahresplanungen und forstlichen Entscheidungen der kommenden zehn Jahre dienen.
Ein besonderer Fokus der neuen Betriebsplanung liegt auf der nachhaltigen Nutzung der Ressource Holz. Es wird im Stadtwald Wittlich nicht mehr Holz geerntet, als dort nachwächst. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung des Waldes als wertvolles Ökosystem geleistet.
Die Ergebnisse der Inventur zeigen, dass die Vorräte an Holz im Wittlicher Stadtwald in den vergangenen zehn Jahren erhalten geblieben sind. Dies ist besonders bemerkenswert angesichts der schwierigen klimatischen Bedingungen der letzten Jahre, die durch Trockenheit und extreme Wetterlagen. Besonders die Laubholzbestände und hier die Baumart Eiche, sind im Stadtwald Wittlich mit einem hohen Flächenanteil vertreten. Die Fichte hat in den letzten 10 Jahre aufgrund des Klimawandels und der daraus resultierenden Borkenkäferkalamität enorm an Fläche verloren.
Die ökologische Bedeutung des Stadtwaldes wird unterstrichen durch das Vorkommen seltener Tierarten wie Schwarzstorch, Wildkatze und Wanderfalke. Der Stadtwald Wittlich ist Teil des Vogelschutzgebietes „Wälder zwischen Wittlich und Cochem“ und erfüllt somit neben seinen wirtschaftlichen Funktionen auch wertvolle Aufgaben für den Artenschutz.
Darüber hinaus dient der Stadtwald als wichtiges Naherholungsgebiet für die Bevölkerung und Besucher der Stadt. Viele Menschen nutzen den Wald für Spaziergänge, Wanderungen und zur Erholung. Neben seiner Bedeutung für den Tourismus besitzt der Stadtwald auch wichtige Schutzfunktionen, etwa als Wasserspeicher, Lärmschutz und zur Sicherung der Bodenqualität.
Für die kommenden zehn Jahre hat sich die Stadt Wittlich dazu entschlossen, weiterhin eine moderate Holznutzung zu betreiben und neue Waldbestände als Mischwälder zu begründen, die eine deutlich höhere Resilienz gegen die Folgen des Klimawandels haben.
Die neue Betriebsplanung basiert auf einem schonenden Umgang mit der Ressource Holz und setzt klare Prioritäten: Schutz der ökologischen Vielfalt, Erhalt der zahlreichen Funktionen des Waldes sowie Sicherstellung der Erholungsqualität für die Bevölkerung. Diese Leitlinien werden die Bewirtschaftung des Wittlicher Stadtwaldes in den kommenden zehn Jahren bestimmen und tragen damit zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung bei.