Dieses Jahr war es soweit: Der Jahrgang 1974/1975 hat die magischen 50 Lenze erreicht - und natürlich durfte das auf der Wittlicher Säubrenner-Kirmes traditionell nicht fehlen. Unter dem Motto „Baufdisch 50 - Majusebedta“ (was im Wittlicher Dialekt soviel wie „Plötzlich 50 - oh mein Gott!“ bedeutet) starteten ca. 70 Junggebliebene mit viel Spaß, Nostalgie, perfektem Kirmeswetter bei viel Sonnenschein und natürlich ordentlich Durst ins große Festwochenende.
Los ging es standesgemäß am Freitag um 18 Uhr mit dem gemeinsamen Treffen auf dem Kirchvorplatz der St. Markus-Kirche. Dort wurde erstmals das gemeinsame Outfit präsentiert Die T-Shirts und Polos wurden extra für den Jahrgang vom Wittlicher Künstler Tony Munzlinger gestaltet. Um 19 Uhr zogen alle gemeinsam zum traditionellen Empfang ins Wittlicher Restaurant „Daus“. Bei herzlichen Begrüßungen der Alt-Fünfziger, Anekdoten aus alten Schulzeiten und dem ein oder anderen Gläschen Bier wurde schon hier allen klar: Dieses Wochenende wird legendär!
Um 11 Uhr wurde ein bemalter Stein des Mottos für die Verstorbenen des Jahrgangs niedergelegt - ein stiller, aber wichtiger Moment des Gedenkens.
Anschließend ging es weiter zur VG Wittlich-Land zum Sektumtrunk: Mit dem selbstgebauten Wagen, ausgestattet mit Schweinchen-Wannen, wurde der gekühlte Sekt auf Eis stilecht serviert - ein Highlight, das den durstigen Teil des Jahrgangs glücklich machte und für viele Lacher sorgte. Dann hieß es „auf die Straße!“ - beim traditionellen Festumzug zogen die 50er fröhlich durch Wittlich, winkten, lachten und bewiesen: Alter schützt vor Action nicht.
Dort präsentierten die Fuffies Ihr eigenes getextes Lied: „Oh Majusebedta“, eine humorvolle Neuinterpretation der italienischen 80er Formation Ricchi e Poveri - „Mamma Maria“.
Mit vollem Körpereinsatz, viel Gelächter und charmantem Chaos wurde das Publikum zum Mitsingen animiert - ein absoluter Höhepunkt des Tages. Am Marktplatz angekommen, wurden die 50er von der Stadtdelegation begrüßt. Dann stieg Erik Daus, Feuerwehrmann und ebenfalls Mitglied der diesjährigen 50er, traditionell die Feuerwehrleiter hoch zur Statue des Heiligen St. Rocchus am Alten Rathaus, wo er den Blumenstrauß übergab. Dieser Akt wird begleitet vom „Naseputzen“, bei dem symbolisch die Nase der Statue geputzt wird - ein Brauch, der gutes Wetter bringen soll.
Am Abend folgte dann der gesellschaftliche Teil: Das Abendessen im Casino mit einem besonderen Empfang durch Bürgermeister Joachim Rodenkirch. Zwischen gutem Essen, Geschichten aus der Jugend und herzlichen Ansprachen wurde klar: „Baufdisch 50“ trifft den Nerv von Tradition, Spaß und Gemeinschaft. Im Anschluss folgte der gemeinsame Besuch auf dem Marktplatz wo noch das ein oder andere Bier getrunken wurde.
Am Sonntag startete der Tag um 11 Uhr mit dem feierlichen Festhochamt in der St. Markus-Kirche. Um 12.30 Uhr gab es ein Highlight für alle aktuellen 50er: Die traditionelle Übergabe durch den Jahrgang 1973/1974 in der Karrstraße am Kirchplatz. Da wurde es richtig spaßig: Die 80er kamen noch einmal auf Hochtouren - mit Kästchenspringen, Hula-Hoop, Seilspringen und jeder Menge Gelächter. In der Zeitschleuse konnte dann jeder sehen, wie man - plötzlich gealtert - mit einem Rolator durch die Zeit reist - ein herrlich witziger Moment, der zeigte: Auf der Säubrennerkirmes darf man immer jung bleiben, auch mit 50!
Statt der klassischen Weinwanderung spazierten die 50er ianschließend vom Platz an der Liseser dieses Jahr zur Viezmühle - bei bestem Sommerwetter. Auch wenn sie längst mehr als ein Jahrzehnt für die breite Masse geschlossen ist, öffnete sich der Ort für ein paar Stunden für die 50er und bot einen nostalgischen Treffpunkt für Erinnerungen an die wilden 90er.
Es wurde viel erzählt & gelacht und das eine oder andere Glas Viez auf den Bierzeltgarnituren konsumiert - wie früher aus 3-Liter-Asbachflaschen serviert.
Nach dem standesgemäßen Frühschoppen um 11 Uhr bei Winzer & Mitfünfziger Thomas Losen öffnete sich im Anschluss das Museum „Casa Tony M.“ am Marktplatz unter dem Motto „Fuffies & Friends“ für alle anderen interessierten 50er das Tor, die nicht traditionell in der Stadt selbst oder den dazugehörigen Stadtteilen im Jahr 1981 eingeschult wurden. Dies war erstmalig eine Erweiterung des 50er Kreises und stellt eine Neuerung der Tradition dar.
Bei einer anschließenden Führung durch Kulturamtsleiterin Nina Dusartz de Vigneulle und dem Kurator Chris Marmann wurde die aktuelle Ausstellung des Wittlicher Künstlers Tony Munzlinger „Jazz - for Cats only“ gezeigt. Alte Freundschaften wurden gepflegt, neue geknüpft, und das Wochenende fand seinen entspannten Ausklang.