Anfang September hat die Kindertagesstätte (Kita) Brautweg Premiere gefeiert: Zum ersten Mal fand eine „Möhren-Projektwoche“ statt, die gemeinsam mit den Wittlicher Möhrbrennern gestaltet wurde. Ziel war es, Vorschulkindern spielerisch zu vermitteln, wie Kreislaufenergie funktioniert – mit Experimenten, Spaß und jeder Menge Möhren.
Den Auftakt bildete ein Besuch bei den Möhrbrennern im Garten von „Mehse Matti“, wo die Kinder eine kleine Biogasanlage entdeckten. Dort erklärte Uli Merle von den Möhrbrennern anschaulich, wie aus Essensresten „Pupsluft“ entsteht, die sogar brennt.
Anschaulich konnte hier den Kindern erklärt werden, wie Bakterien – im Kindermund „Sissyfurze“ – organische Abfälle zersetzen. Aus Essensresten entsteht so „Pupsluft“, die in Säcken gesammelt wird. Und das Beste: Diese Luft kann man anzünden – sie brennt als blaues Gasfeuer. Für die Kinder war es ein Aha-Moment. Aus Abfällen, die sonst im Müll landen, wird Energie. Der humorvolle Name half, das Prinzip im Gedächtnis zu verankern: Bakterien pupsen – und schon brennt ein Feuer.
Die Kita war dabei nicht nur Zuschauerin: Über den Sommer hatten die Kinder selbst mitgeholfen, die Anlage mit Speiseresten aus ihrer Küche zu füttern. So wurde der Kreislauf direkt mit ihrem Alltag verbunden.
Am nächsten Tag folgte eine große Überraschung: Eine lebendige, übergroße Möhre besuchte die Kita. Schon ihr Auftritt sorgte für Gelächter und Staunen. Doch die Möhre brachte auch Arbeit mit: Gemeinsam mit den Kindern schälte sie Möhren für das geplante Grillfest. So lernten die Kinder, dass hinter jedem Fest auch Vorbereitung steckt – und dass man zusammen schneller ans Ziel kommt.
Neben Experimenten und Spielen gab es auch Ausmalbilder der Möhrbrenner, darunter das Möhrbrenner Wappentier, der „Kakaduwir“. Seine Botschaft: Nicht du allein, sondern wir gemeinsam schaffen etwas. Diese Idee von Teamgeist und Zusammenhalt zog sich wie ein roter Faden durch die Woche.
Krönender Abschluss war ein Grillfest mit Eltern, bei dem Möhrenpfannkuchen und Möhren-Trauben-Saft serviert wurden. Besonders eindrucksvoll: Die Kinder erklärten selbstbewusst die Funktionsweise der Biogasanlage – mit „Sissyfurzen“ und blauem Feuer. „Es war faszinierend zu sehen, wie leicht die Kinder die Zusammenhänge verstanden haben“, sagte eine Erzieherin.
Zum Abschluss wurde die Kita Brautweg offiziell ausgezeichnet: Als erste Einrichtung trägt sie nun den Titel „Möhrbrenner-Kita“. Kita-Leiterin Yvonne Eckes-Brost und die Wittlicher Möhrbrenner waren sich einig, dass die Projektwoche ein voller Erfolg war – und unbedingt eine Fortsetzung finden soll.