Gründung einer Band, Suche nach einem passenden Bandnamen, verfassen von Songs und öffentlich mit diesen vor Publikum in der ehemaligen DDR auftreten: Das klingt einfach und das war ganz grob das Vorhaben einer der drei Planspielgruppen. In der ehemaligen DDR war ein solches Vorhaben jedoch alles andere als einfach: Wird die SED-Kreisleitung (die 2. Gruppe des Planspiels) den Antrag für eine Bandgründung genehmigen? Wird sie die von der Gruppe verfassten vermeintlichen systemkritischen Songtexte durchwinken, von denen sie bereits Wind bekommen hat? Und, falls ja: Welchen Preis sind die Bandmitglieder bereit, dafür zu zahlen? Das Opfern der gewünschten Studien- und Arbeitsplätze, die eigenen Werte von Menschlichkeit und Aufrichtigkeit durch eine Zusammenarbeit mit der SED-Kreisdienststelle und der so genannten Staatssicherheit (=STASI; der 3. Gruppe des Planspiels) als Preis für einen Plattenvertrag, für öffentliches Auftreten?
Allen Schülerinnen und Schülern wurde durch das Planspiel durch eigenes Erleben bewusst, wie Menschenleben systematisch und unbarmherzig in einer Diktatur wie etwa der in der ehemaligen DDR zerstört wurden und was unbegrenzte Macht von Menschen über Menschen Verheerendes anrichten kann. Auch wurde klar, wie wertvoll und elementar unsere demokratischen Freiheiten sind und dass es sehr wichtig ist, sich für diese jeden Tag einzusetzen, wo immer sie von demokratiefeindlichem, rechtsradikalem Gedankengut angegriffen und bedroht werden!
Der Konrad-Adenauer-Stiftung herzlichen Dank für die Finanzierung der Veranstaltung.