Szenen aus der Theateraufführung (Fotos: Privat).
Nach der corona bedingten Pause hieß es in Wengerohr nach vier Jahren Abstinenz endlich wieder Bühne frei und Vorhang auf für die diesjährigen Theatervorstellungen im JuB in Wengerohr. Zum 44jährigen Bestehen der KG Wengerohr, konnte deren Theatergruppe bereits das 11. Stück präsentieren: „Oma hat`s schon immer gewusst“ (frei nach Bernd Gombold: „Kohle, Moos und Mäuse“).
An vier ausverkauften Abenden (auf Grund der Pandemie wurde die Platzkapazität im JuB nicht voll ausgereizt), konnten die Akteure 400 Zuschauer von ihrem Können überzeugen.
Die Bauern Albert (Volkmar Hammen, Bühnendebut) und Otto (Gerhard Kien) haben eine lange Nacht hinter sich, die sie damit zubrachten, beim nächtlichen Wettpflügen die Stärke ihrer Traktoren zu messen. Dass sie damit auch noch einen nicht unbeträchtlichen Flurschaden auf dem Belinger Bolzplatz sowie in der Schlammfuhr anrichten, bringt den Dorfpolizisten Heinz (Franz Bayer, zum ersten Mal in Wengerohr auf der Bühne) auf das Programm. Albert, geplagt von der Einfältigkeit seines Sohnes, plant mit seiner Frau Magret (Margit Schäfer) eine „Heiltherapie“ für ihren Michel (Robin Fischer, Bühnendebut). Der verschlagene Viehhändler Erich (Michael Wagner)
soll Michel zu Lolita (Nicole Fischer-Schuh) führen, die aus dem Jungen einen „richtigen Mann“ machen soll. Gleichzeitig bittet Albert den Viehhändler, den kranken Hofhund Ludwig mit dem Schussapparat von seinen Qualen zu erlösen. Die schwerhörige Oma Maria (Josefine Gottlieb, Bühnendebut) und die nicht gerade mit Intelligenz gesegnete Magd Leni (Biggi Röder) verstehen das jedoch völlig falsch und sind überzeugt, dass Michel „um die Ecke gebracht“ werden soll. Die folgenden Ereignisse, der auftauchende Viehhändler, der zu hörende Schuss, der verschwundene Michel, bestätigen die Vermutung der beiden Frauen. Leni informiert sofort den Dorfpolizisten Heinz, der die Ermittlungen auf- und Magret und Albert festnimmt. Als kurz darauf die Lotterieinspekteurin Riccarda Reichmacher (Lydia Kern) auftaucht, um dem „Glückspilz“ Michel seinen Hauptgewinn per Scheck über 1 Million Euro zu übergeben, wittern die Nachbarn Otto und Rosa (Natascha Raab-Sauer) ihre Chance, zu Geld zu kommen. Die als Michel verkleidete Leni nimmt den Scheck in Empfang, nachdem die Lotterieinspekteurin unter Einfluss von Alkohol diesen leichtfertig raus gibt. Zufällig erfahren auch Michels Eltern sowie Erich und Lolita von dem Millionengewinn und es beginnt die Suche nach dem verschollenen Millionär. Auch der von der Oma herbei zitierte Pastor (Erich Eppers) kann kein Licht ins Dunkel bringen und wartet vergebens auf ein Zeichen von oben. Das Chaos ist komplett, als der tot geglaubte Michel und der heiß ersehnte Scheck wieder auftauchen. Nachdem der Scheck an den rechtmäßigen Besitzer übergeben werden konnte und auch der Eigentümer der gefundenen „Schatztruhe“ ausfindig gemacht wurde, renkt sich alles wieder ein.
Verantwortlich für die Auswahl des Stückes sowie mit der perfekten Rollenverteilung, bewies Regisseurin Johanna Peterka mal wieder ein ausgezeichnetes Händchen und legte den Grundstein zum Erfolg. Unterstützt wurden die Schauspieler von der Souffleuse Edeltrud Berens sowie von Susi Platz, die in der Maske ihren Beitrag zu den gelungenen Inszenierungen leistete.
Mit neu gewonnener Routine gelang es den Laiendarstellern ihrem Publikum kurzweilige, unbeschwerte und lustige Theaterabende zu bereiten und die Zuschauer für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen zu lassen. Trotz der erschwerten Umstände, da einige corona bedingte Ausfälle während den Proben kompensiert werden mussten, fügten sich auch die neuen Talente sehr harmonisch in die Gruppe ein und sorgten schon während der Proben für lustige Stunden.
Die Theatergruppe der KG Wengerohr hat es wieder einmal geschafft, mit dem liebevoll gestalteten Bühnenbild, frechen Witzen, dem örtlichen Bezug und den verschiedenen heimatlichen Dialekten, den Geschmack des Publikums zu treffen.
Ein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden, den fleißigen Bühnenbauern, allen Helferinnen und Helfern im Service sowie bei der Technik und vor allem Edeltrud Berens für den reibungslosen Kartenvorverkauf.