Der Schriftsteller Stefan Zweig (1881-1942) beschrieb den Verlust einer alten Welt in seinem Buch "Die Welt von gestern". Im Vorwort spricht er von "vulkanischen Erschütterungen" und dem Gefühl, immer dort gewesen zu sein, "wo diese Erdstöße am heftigsten sich auswirkten." Stets ging es um existentielle Fragen. Der Vortrag beschreibt Exil-Erfahrungen nicht aus der Perspektive der Literatur. Aber diese ist hilfreich, um sich ein Bild von den Verwerfungen und Herausforderungen zu machen, die mit "Wissenschaft im Exil" einhergingen - hier vor allem in der Soziologie. Luhmann hat der Wissenschaft einmal die Funktion zugeschrieben, "die Welt für die Gesellschaft offen zu halten." Welche Erfahrungen, Anpassungen und Aneignungen begleiten das Zusammentreffen verschiedener Denkstile, insbesondere in der Zeit zwischen 1933 und 1945? Und wie haben sich Exil-Erfahrungen auf die Zeit nach 1945 ausgewirkt?“
Im Rahmen der Gedenkarbeit findet der Vortrag von Prof. Dr. Michael Jäckel am 27. November 2025 in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge in Wittlich statt, Himmeroderstr. 44. Der Vortrag findet von 18:30 Uhr bis ca. 20:00 Uhr statt, der Eintritt ist kostenfrei. Einlass ab 18:15 Uhr.