Teilnehmer des sechsten Workshop der Hochwasserpartnerschaft in Wittlich
Am 13. November 2025 trafen sich zahlreiche Vertreter der Verbandsgemeinden, Städte und Landkreise der Hochwasserpartnerschaft Westliche Mittelmoselzuflüsse zum sechsten Workshop in Wittlich. Bürgermeister Joachim Rodenkirch, Moderator der Hochwasserpartnerschaft, freute sich über die große Resonanz bei den kommunalen Akteuren an Lieser, Salm, Alf und Üßbach.
Themenschwerpunkte der Veranstaltung waren die Anwendung der Sturzflutgefahrenkarten in der Planung und die interkommunale Zusammenarbeit bei der Hochwasservorsorge.
Die seit November 2023 vom Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz bereitgestellten Sturzflutgefahrenkarten zeigen durch Starkregen und Sturzfluten besonders gefährdete Bereiche. Anders als bei Flusshochwasser, betrifft Starkregen auch Gebiete fernab von den Fließgewässern, wenn Starkregen in kurzer Zeit sehr viel Niederschlag bringen, Oberflächenabfluss und Sturzfluten auslösen und Senken mit Wasser füllen. Die landesweiten Sturzflutgefahrenkarten (https://wasserportal.rlp-umwelt.de/auskunftssysteme/sturzflutgefahrenkarten) informieren über besonders gefährdete Bereiche und in denen Vorsorge getroffen werden muss. Diese Informationen sind nicht nur für die Vorsorge und im Ereignisfall für Feuerwehren, Verwaltungen und Betriebshöfe wichtig, sondern sollten auch bei Planungen berücksichtigt werden. Anhand von Beispielen wurden verschiedene Gefährdungssituationen bei Planvorhaben (Neubaugebiete, Erweiterung von Betriebsstätten und im Bestand) erläutert und Empfehlungen ausgesprochen, die vom angepassten Bauen bis hin zum Verzicht einer Baumaßnahme reichen.
Im zweiten Teil des Workshops stand die interkommunale Zusammenarbeit der Anliegerkommunen an Gewässern im Fokus. Nach den Hochwasserereignissen der Vergangenheit, insbesondere im Jahr 2021, haben sich Kommunen in der Eifel dazu entschlossen, gemeinsam, interkommunal Hochwasservorsorge an Gewässern in Angriff zu nehmen. Maßnahmen, die die nachteiligen Folgen von Hochwassern reduzieren können, müssen, über die Gemarkungsgrenzen hinweg, von der Quelle bis zur Mündung geplant und umgesetzt werden. Dabei müssen Kommunen, Kreise und Land eng zusammenarbeiten. Eine erste interkommunale Kooperation wurde im Bereich der Hochwasserpartnerschaft Westliche Mittelmoselzuflüsse an der Salm vereinbart. In den kommenden beiden Jahren werden dort konkret Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. An den übrigen Gewässern wie Lieser und Alf könnten vergleichbare interkommunale Kooperationen ebenfalls einen Beitrag zur Hochwasservorsorge leisten.