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Eifel-Mosel-Hunsrück aktuell VG Traben-Trarbach
Ausgabe 16/2023
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Freunde und Förderer der Festung Mont-Royal e.V.

Die "Schwarze Mauer" 1935

Durch Grabungen an ausgewählten Objekten auf dem Areal der 1698 geschleiften Festung Mont-Royal unter Leitung des Initiators Dr. Spies ab 1929 bis zum Abbruch der Arbeiten 1938 konnten rund zwei Dutzend Ruinen freigelegt werden. An einigen, die noch einen Eindruck von der imposanten Größe der in ihren Wehranlagen funktionsfähig fertiggestellten Festung vermitteln, führt ein Rundweg vorbei. Von dort sollte auch eine gewaltige Bruchsteinmauer zu sehen sein, Teil des nord-östlichen Abschnitts des Hauptwalls der Zidadelle. Hier stellenweise bis zu 8 m dick, einst 30 m hoch, ist sie noch in einer Höhe von 12 m erhalten. Diese Großruine ist die „Schwarze Mauer“. Der Name rührt daher, dass die freigelegten Bruchsteine alsbald bemoost und dadurch mit der Zeit schwarz wurden. Bei den Freilegungen fand man in der Nähe der Mauer Richtung Ostbollturm Schädel und Skelettteile von zwölf Männern, die bei den Sprengarbeiten 1698 verschüttet worden waren.

Vor seiner Freilegung war dieser monumentale Mauerrest über 200 Jahre überwuchert, zugewachsen und vergessen. Es hieß, er sei erst wieder entdeckt worden, als eine auf Mont-Royal weidende Kuh sich verirrt habe und dort heruntergefallen sei. Wie man heute sieht, holt sich die Vegetation ihren Lebensraum fortschreitend zurück: Wieder grün durch üppigen Bewuchs, sprengen zudem kleine Gehölze mit ihren Wurzeln die Fugen. Für Besucher ist die „Schwarze Mauer“ kaum noch erkennbar. Geblieben ist der Name und erinnert an Engagement und das Schaffen unserer Vorfahren, die sie einst freigelegt hatten. G