Marktstand vom Traben-Trarbacher Wochenmarkt. Lebensmittel aus der Region.
Durch die Hitze der vergangenen Wochen rückt „Wasser“ stets in den Fokus. Sauberes Wasser aus der Leitung ist in Deutschland Gewohnheit und wird gewährleistet durch Vorschriften im Bereich des Gewässerschutzes, regionale Wassergewinnung sowie durch Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung. Der hohe Standard, den das Trinkwasser in Deutschland erfüllt, ist verbunden mit Kosten, welche nicht in jeder Region der Welt erbracht werden können. Der bedachte und optimierte Wasserverbrauch entlastet den privaten Geldbeutel und kann dazu beitragen, Wassermangel zu vermeiden. Weltweit löst Wasserknappheit große Krisen wie Hungersnöte oder bewaffnete Konflikte aus. In deren Folge verlieren Menschen ihre Lebensgrundlage und sind teils gezwungen ihre Heimat zu verlassen.
Es stellt sich die Frage: wie können wir selbst Einfluss nehmen, Wasser in fernen Regionen zu schützen und dadurch die Lebensgrundlage vieler Menschen erhalten? Die Antwort ist so einfach wie ein Teil der Lösung des Problems: Weniger und bewusster konsumieren. Das ist in allen Lebensbereichen machbar.
Werfen wir ein Auge auf unsere Kleidung. Die Textilindustrie verbraucht ca. 79 Milliarden Kubikmeter Wasser. Der bewusste Einkauf von Kleidung und die Vermeidung von „Fast-Fashion“ können große Mengen Wasser einsparen. Bleibt beispielsweise das ach so schöne T-Shirt im Verkaufsladen liegen, spart bis zu 2700 Liter Wasser. Von dieser Menge Wasser lebt ein Mensch über 2 Jahre. Alternativ zum neu Kaufen besteht die Möglichkeit, Second-Hand-Läden, Flohmärkte, Kleiderbasare oder Plattformen im Internet in Anspruch zu nehmen. Das schont die Umwelt und auch den Geldbeutel. Glücksgefühle garantiert! Aus eigener Erfahrung kann hier berichtet werden, dass im Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis Interesse geweckt wird, wenn sich herausstellt, dass der schöne Rock oder die tolle Hose nur 25 € gekostet haben und alles aus dem Second-Hand-Laden stammt. Am besten einmal selber ausprobieren. Die Mühe lohnt sich.
Auch im Lebensmittelbereich besteht die Möglichkeit, ganz einfach Wasser einzusparen. Wer kennt sie nicht, die Bilder von riesigen Obst- und Gemüseplantagen aus sonnenverwöhnten Regionen? Aber gerade dort sind Wassermangel und schlechte Wasserqualität durch Dünge- und Spritzmittel ein riesiges Problem. Auch für die dort lebende Bevölkerung entstehen teils existenzielle Nöte. Auch hier kann wieder jeder Einzelne zu einer positiven Veränderung beitragen. Müssen wir ganzjährig Erdbeeren, Heidelbeeren, Tomaten und vieles mehr zu Verfügung haben? Walnüsse und Mandeln aus Kalifornien verspeisen? Wäre Ostern ohne Spargel kein Ostern? Vorfreude ist die schönste Freude… also, sich einfach ein wenig gedulden, bis es regionalen oder deutschen Spargel und Beeren gibt. Schmeckt dann nochmal so gut! Betrachtet man die Transportwege und hinterfragt man die Produktionsbedingungen als auch damit verbundene Umweltbelastungen in diesen Ländern, so kann man durch den Einkauf von saisonalem Gemüse und Obst einen Beitrag leisten um nachteilige Auswirkungen zu mindern.
Keine Frage, es ist durchaus eine Herausforderung, sich, besonders Ende des Winters, überwiegend von regionalen Produkten zu ernähren. Aber, es funktioniert! Versprochen! Versuchen sie es und sollte der innere Schweinehund doch einmal gewinnen, genießen sie ihr Obst und Gemüse aus fernen Ländern und erkennen sie es als das, was es ist. Der pure Luxus!
Schon gewusst? Im Mai 2023 wurden 66,2% des Strombedarfs in Deutschland, aus in Deutschland produziertem Strom aus erneuerbaren Energiequellen, gedeckt!