„Wir sollten nicht mehr Wachstum drauf schreiben, wenn Planetenzerstörung dahinter steckt“, mahnt die Transformationsforscherin Maja Göpel. Was sie global beschreibt, zeigt sich auch in unserer Heimat. Unkontrolliert und unaufhaltsam breiten sich invasive Pflanzen aus.
Besonders ins Auge fällt derzeit der Topinambur, der an den Ufern der Mosel und an Bachläufen fast wie ein Sonnenblumenmeer blüht. Schön anzusehen ist er allemal, doch ökologisch ist er so wertlos wie ein Steingarten. Für heimische Insekten und Tiere bietet er kaum Nahrung, verdrängt dafür aber nach und nach die Pflanzen, die für unsere Artenvielfalt wichtig sind.
Auf das Problem einer weiteren invasiven Art, den Japanischen Staudenknöterich, machte uns ein Leser aufmerksam. Er berichtete von starken Beständen im Bereich Traben-Trabach/Wolf/Koppelberg und dass diese Pflanze weltweit zu den 100 invasivsten Arten zählt. Ihre kräftigen Wurzeln durchdringen selbst Mauern und Straßen, dichte Bestände lassen für andere Vegetationen keinen Platz. Zu entfernen sind die Pflanzen, indem sie möglichst komplett herausgerissen werden. Ansonsten mähen, mähen, mähen und das Schnittgut fachgerecht entsorgen.
Invasive Arten werden häufig durch Schiffe und den Menschen eingeschleppt. Viele Arten werden inzwischen auch durch den Klimawandel begünstigt. Ein weiteres Beispiel ist die eingeschleppte Glasflügelzikade: Sie befällt Zuckerrüben, Kartoffeln und auch Weinreben, saugt an den Pflanzen und überträgt dabei Bakterien. Zusätzlich scheidet sie Honigtau aus, der Blätter verklebt und Pilzbefall fördert. Es gibt derzeit keine regulären Pflanzenschutzmittel gegen die Zikade.
Doch wir alle können etwas tun:
Wir können unsere eigenen Gärten überprüfen. Hier können wir unbewusst angepflanzte Neophyten wie Sommerflieder, Kirschlorbeer oder Goldrute durch heimische Arten ersetzen. Unsere Gartenabfälle sollten wir zudem nicht in der freien Natur entsorgen. Und Aufklärung über Ausbreitungs- und Ausbringungswege in die Landschaft ist ganz wichtig!
Wer auch Ideen hat oder wichtige Informationen mitteilen möchte, kann das gern tun unter: die-welt-retten@vgtt.de