Zur Erinnerung an den 9. November 1938 findet auch 2022 eine Lesung statt, und zwar wegen der Pandemie wie im vergangenen Jahr nicht in der ehemaligen Synagoge in Bernkastel, sondern im Cusanus - Geburtshaus in Kues!
Stefan Kritten stellt dort ab 19:15 Uhr „Das Geheimnis des Golem“ von Elie Wiesel vor. Der 1928 geborene Autor kam 1944 in ein Konzentrationslager und erlebte am 11. April 1945 die Befreiung in Buchenwald. Als amerikanischer Staatsbürger (seit 1963) erhielt er 1986 auf Vorschlag des Deutschen Bundestags den Friedensnobelpreis; er starb am 2. Juli 2016!
„Hauptthemen seines vielgestaltigen Werkes (Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke, überwiegend in frz. Sprache) sind die Schrecken des Holocaust sowie allg. Grenzsituationen jüd. Existenz und die jüd. Tradition.“ So heißt es auf Seite 184 im Band 24 (1994) der „Brockhaus Enzyklopädie“!
Der Golem, eine Sagen- bzw. Legendenfigur jüdischer Überlieferungen, ist ein aus Lehm geschaffenes Wesen, das den geängstigten und gefährdeten jüdischen Gemeinden, u. a. in Prag, helfen soll. Elie Wiesel gelingt es in seinem Text, das Auftreten und Wirken sowie die Bedeutung des Golem eindrucksvoll zu schildern.
Die Veranstaltung ist gedacht zur Erinnerung und zum Gedenken an die Verfolgung aller vom Holocaust betroffenen Minderheiten, aber auch, um zur Wachsamkeit in der heutigen Zeit anzuregen.
Musikalisch umrahmt wird die Lesung wie vor einem Jahr von Elisabeth Scheid - Coen auf der noch wenig bekannten Handpan.
Der Beginn der Lesung ist um 19:30 Uhr am Nikolausufer 49! Der Eintritt ist frei. Eine Spende ist erwünscht.a