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Mitteilungsblatt Südeifel
Ausgabe 19/2025
Seite 5 - Wald und Holz im Neuerburger Land
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Forstamt Neuerburg informiert

"Bergwaldprojekt e.V. auf den Hügeln der Westeifel" – Jahr zwei!

Der Verein "Bergwaldprojekt e.V." war und wird in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Neuerburg im zweiten Jahr in der Westeifel tätig. Von Anfang März bis zur ersten Osterwoche 2025 haben innerhalb von 3 Wochen die Waldorfschule Diez, die Jugendhilfe Dormagen und eine Gruppe Erwachsener Frauen und Männer aus allen Teilen Deutschlands den weiten Weg nach Dasburg auf sich genommen, um freiwillig und ohne Lohn im dortigen Staatswald des Forstamtes Neuerburg zu arbeiten.

Die Unterkunft (Wald-Jugendheim Dasburg) wurde den Teilnehmenden kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die Anreise zum Wald-Jugendheim Dasburg erfolgte entsprechend den Überzeugungen des Vereins Bergwaldprojekt überwiegend mit Bahn und Bus (die Linie 460 begeistert alle!).

Ihre einwöchigen Aufenthalte nutzten die TeilnehmerInnen, um rund 11500 Bergahorn, Rotbuchen, Weißtannen, Feldahorn, usw. überwiegend in der Gemarkung Dasburg auf der „Hohen Kuppe“ unter stark geschädigten Nadelholz-Monokulturen zu pflanzen. Der dort noch herrschende Halbschatten ist gerade für diese, nun neu gepflanzten Baumarten ideal.

Ziel ist es dabei, dass diese Bäume zusammen mit Naturverjüngungen frühzeitig die nächste Waldgeneration bilden können. Die Bäume wurden dabei in sogenannten "Klumpen" à 25 bis 100 Stück im Abstand 1,0 x 1,0 m in „Waldlücken“ unter den älteren Bäumen gepflanzt.

Darüber hinaus wurden andere Bäume mittels Einzelschutz geschützt, sodass Rehe und Hirsche wirksam vom Verbiss und Fegen der jungen Bäume abgehalten werden.

Effektiver als der Schutz der Pflanzen ist jedoch eine intensive Jagd, um die Zahl der Rehe, Hirsche und Wildschweine so niedrig zu halten, dass es nicht oder nur zu geringen Schäden an der Vegetation kommt.

In diesem Sinne konnte ein Teil der Gruppen beim Bau, Aufstellen usw. von kleinen Hochsitzen (sogenannte "Drückjagdböcke"), von denen aus man besser jagen kann, helfen.

Ein besonderer Dank gilt den 10-15 jährigen Kindern aus Dormagen, die 5 große Tüten mit Müll entlang der L 1 nach Dahnen gesammelt und befüllt haben ( wird an der B 410 von Dasburg nach Daleiden fortgesetzt).

Jeden Morgen wurde um 7.30 Uhr gestartet und die Rückfahrt erfolgte ab 16.00 Uhr.

Die Einsatzwoche wurde von Bildungsarbeit begleitet und dadurch u. a. die durchgeführten Arbeiten in einen größeren Umwelt- und Nachhaltigkeitszusammenhang gesetzt. Den Abschluss bildete am Freitagnachmittag eine Wanderung ab Dasburg durch den Wald und entlang des Bunkerwanderweges Dasburg, bei der natürlich auch Wald, Umwelt und ein kleiner Einblick in die Geschichte (Westwall; Ardennenoffensive) auf dem Programm standen. Die vielfältigen Aspekte des Ökosystems vor Ort wurden näher beleuchtet und seine Bedeutung und Bedrohung besser verständlich gemacht. Das konkrete Beispiel hilft dabei, die globalen ökologischen Krisen zu veranschaulichen.

Projektleiter Henning Aulich (Bergwaldprojekt e.V.) ergänzt: „Die Teilnehmenden lernen bei ihrer Arbeit nicht nur die enorme Bedeutung von Wäldern u. a. für Klima und Biodiversität kennen, sondern entwickeln auch eine neue Beziehung zur Natur. Die in der Woche gemachte Erfahrung der Selbstwirksamkeit motiviert die Teilnehmenden dann oftmals auch darin, den eigenen Alltag naturverträglicher und damit zukunftsfähiger zu gestalten.“

Auch das Forstamt war mit der Arbeitsqualität der forstlichen Laien unter professioneller Anleitung sehr zufrieden und freut sich auf das Gymnasium Hartberg und nochmals die Jugendhilfe Dormagen, die im Mai und August auch noch für jeweils eine Woche nach Dasburg kommen.

Für 2026 wird daher ein erneuter Einsatz im Staatswald rund um das Wald-Jugendheim Dasburg angestrebt.

Mehr Informationen zum Verein, dem Forstamt und dem Wald-Jugendheim finden Sie u.a. unter:

www.bergwaldprojekt.de

www.wald.rlp.de/forstamt-neuerburg

www.wjh-dasburg.wald-rlp.de