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Amtsblättje - Rund um den Hochkelberg
Ausgabe 47/2022
Aus den Ortsgemeinden
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Aus dem Rat für die Bürger

Sitzung des Ortsgemeinderates von Kelberg am 8.11.2022 im Gemeindehaus in Köttelbach

Teil 2

Tagesordnungspunkte:

TOP 3. Forstwirtschaftsplan 2023

Herr Pinn vom Forstamt Hillesheim und Herr Nägel, Revierleiter im Forstbereich Kelberg informieren umfänglich:

Aktuell sind die Holzpreise stabil. Dies ist begründet in der großen Nachfrage nach Industrie- und Energie-Holz. Die kommunale Holzvermarktung ist auch beim Verkauf von mit Borkenkäfern befallenen Holz sehr erfolgreich. Negativ anzumerken ist, dass sich durch zurückliegenden Windwurf, Holzbruch durch Schneelast und den vermehrten Anfall von Käferholz der Waldbestand und damit auch das Waldholzkapital unplanmäßig reduziert hat. Die Folge ist ein Vermögensverlust für alle kommunalen und privaten Waldbesitzer.

Positiv für die Gemeinde Kelberg ist durch diesen erhöhten und notwendigen Holzeinschlag und deren Vermarktung das nicht geplante Betriebsergebnis von rund 300 000 € in 2022.

Mit Sorge blicken die Fachleute vom Forstamt Hillesheim in die Zukunft. Der sehr trockene und heiße Sommer in diesem Jahr und ggf. weitere Trockenheit kann in den folgenden Jahren zu weiterem erheblichen Waldsterben von Fichten, Buchen und weiteren Baumarten führen. Ein Überangebot von Schadholz könnte sich dann negativ auf den Holzpreis auswirken.

Günstig bei der Aufarbeitung von kommunalem Holz hat sich die bisherige Forstbetriebs-gemeinschaft erwiesen. Mit der Umstellung dieser Forstbetriebsgemeinschaft auf den neuen kommunalen Zweckverband erhofft man sich gute Bedingungen beim Holzeinschlag aber auch bei der Aufforstung und Unterhaltung der Holzbestände. Dabei hat sich die Anschaffung der neuen Havesta® (Holzvollernter) als sehr positiv herausgestellt. Positiv seitens des Forstamtes sieht man auch beim zukünftigen neuen kommunalen Zweckverband Holzwirtschaft die Anstellung von jungen, ausgebildeten Forstwirten. Wegen dem extrem hohen Bedarf an Facharbeitern im Wald ist eine zeitnahe gute und kostengünstige Bearbeitung des Schadholzes im Wald durch Fachfirmen aktuell kaum möglich.

Zurückblickend kann festgestellt werden, so Herr Nägel, dass große Bereiche des Waldes bereits wieder aufgeforstet wurden. Fördermittel von Land und Bund wurden hierbei vom Forstamt Hillesheim angefordert und eingesetzt. Bei der Aufforstung werden gezielt nach Standortbedingungen unterschiedliche Setzlinge eingesetzt. Sehr gute Erfahrungen hat man hierbei mit der Naturverjüngung bei der Aufforstung gemacht. Der Mischwald ist der Wald der Zukunft. Hier wurden bereits seit vielen Jahren unter den Revierleitern Umbach und Nägel im „Kelberger Wald“ die richtigen Prioritäten gesetzt.

Beim Forstwirtschaftsplan 2023 wird von 2.800 Fm Käferholzeinschlag ausgegangen. Sonstiges Holz mit Ausnahme von Brennholz für die Bürgerschaft von Kelberg, soll nicht geplant eingeschlagen werden. Für die Kulturpflege sind 16.000 € geplant. Für Waldschutz gegen Wild 4.000 €. Für den Waldwegebau sind 20.000 € geplant. Der geplante Ertrag in 2023 ist mit rund 251.000 € geplant. Der Aufwand dazu beläuft sich auf rund 204.000 €. Das geplante Betriebs Ergebnis 2023 beläuft sich auf rund 47.000 €.

Der OG-Rat stimmt dem umfänglich vorgestellten Forstwirtschaftsplan 2023 einstimmig zu. Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas bedankt sich ganz herzlich bei den Herrn Pinn und Nägel und allen Mitarbeiter*innen, die zu dem positiven Ergebnissen beigetragen haben.

TOP 4. Änderung der Friedhofsgebührensatzung

Nach dem Aufruf zur Beseitigung von Grabstellen und deren Einebnung auf dem Friedhof in Kelberg konnte ein Teil der Unterhaltspflichtigen nicht mehr ausfindig gemacht werden. Entweder waren sie bereits verstorben oder unbekannt verzogen. Alle Bemühungen der Ortsgemeinde oder der VG-Verwaltung, Erben oder weitere Verantwortliche zu finden, blieben in einigen Fällen erfolglos. Die Entsorgung der Grabsteine und die Einebnung des Grabes vielen zu Lasten der Ortsgemeinde. Um dies zukünftig zu vermeiden, beschloss der OG-Rat einstimmig folgende Satzungsänderung: Erhebung einer Kaution.

Die Anlage zur Friedhofsgebührensatzung wird ergänzt um Ziffer VII:

Gebühr für den Rückbau der Grabstätte (Kaution)

a.

Einebnung einer Reihengrabstätte  — 350 €

b.

Einebnung einer Urnenreihengrabstätte  — 200 €

c.

Einebnung einer Rasengrabstätte  — 100 €

Die Kaution wird mit den übrigen Gebühren nach der Beisetzung erhoben. Wird das Grab nach der Liegezeit durch die Angehörigen entfernt, wird die Kaution zurück gezahlt. Andernfalls bleibt die Kaution bei der Ortsgemeinde und wird für die Entsorgung des Grabsteines und der Einebnung der Grabstelle verwendet.

Die ergänzte Friedhofgebührensatzung ist nach deren Veröffentlichung im Amtsblätje für zukünftige Beisetzungen wirksam.

TOP 5. Luftkurort Kelberg

Die Ortsgemeinde Kelberg trägt seit 1974 das Prädikat „Luftkurort“.

Die Anforderungen für die Anerkennung als Luftkurort sind gestiegen. Neben einem Gutachten in welchem die Luft- und Klimaqualität alle 10 Jahre, über ein Jahr an verschiedenen Messpunkten durch den Deutschen Wetterdienst ermittelt wird, sollen weitere Vorgaben der ADD Trier erfüllt werden. Dazu wurden auf der Internetseite der Ortsgemeinde www.kelberg.de/luftkurort Informationen neu eingestellt.

Zu den Anforderungen des Prädikats „Luftkurort“ kommen auch Wünsche der Gäste, Einwohner und Arbeitnehmer*innen nach einem grünen Aufenthaltsbereich im Ort (Marktplatz) und am Ortsrand (Umfeld Schwimmbad, Sportstätten) mit Freizeit- und Erholungsangeboten für Jung und Alt zum Tragen.

Vom Marktplatz über die Grünanlagen am Schwimmbadparkplatz/Wohnmobilstellplätze und am Weg hinter den Sportstätten (Turnhalle, Tennisplätze, Sportsplatz) sollen Angebote Spiel- und Sportangebote für Kinder und Erwachsene in den kommenden Jahren geschaffen werden.

Beschluss a.: Der OG-Rat stimmt einstimmig zu, in den kommenden Jahren eine Infrastruktur mit unterschiedlichen Angeboten im o. g. Bereich zu schaffen.

In den vorgesehenen Bereichen sollen Ideen gesammelt werden um einen Bewegungsbereich für Jung & Alt, für Freizeit, Urlaub und Mittagpause zu gestalten. Es sollen abwechselnd Geräte zum Spielen, Bewegen aber auch zum Ausruhen aufgestellt werden. In der anschließenden Diskussion ist sich der OG-Rat einig, dass hochwertige, vielseitige Spielgeräte (Edelstahl) angeschafft werden sollen. Vorgestellt wird durch Frau Meyfarth auch eine Spielkiste mit unterschiedlichen Teilen zum Spielen und für sportliche Betätigungen.

Beschluss b.: Der OG-Rat stimmt einstimmig zu, entlang der o. g. Grünflächen und Wege verschiedene noch festzulegende Geräte in den kommenden Jahren zu beschaffen und aufzustellen. Frau Meyfarth wird gebeten, einen Zuschussantrag zu stellen. Der Anbieter der vorgestellten Turnkiste soll sein Konzept dem OG-Rat vorstellen.

Ortsbürgermeister Jonas bedankt sich bei Frau Meyfarth für ihre Bemühungen zu dem TOP.

TOP 6. Aufwertung der Themen Rundwege (Geschichtsstraße)

Die neuen Themen Rundwege der Geschichtsstraße werden gut angenommen. Beispiel: Spuren der Kamillen Traud in Kolverath. Weitere Rundwege sind in der Planung oder bereits umgesetzt. In Kelberg der Episoden- und Panoramen-Rundweg. Weitere Themenrundwege sollen folgen unter den Wegenamen „Höfe, Häuser und Hütten“, „Vulkane, Wasser und Wissen“ und „Sagenhafter Schwarzenberg“. Aus diesem Grund wurde ein Förderantrag von Frau Meyfarth erstellt. Für jeden Rundweg mit den unterschiedlichen Themen sollen Schilder aus Cortenstahl angeschafft werden. Die Cortenstahl-Schilder sollen zu dem jeweiligen Thema des Rundwegs eine prägende Figur zeigen z. B. ein kniendes Kind mit einer Taube oder ein Mann bei der Feldarbeit mit Ochse und Pflug.

Weiterhin sollen QR-Codes an den Figuren mit eingebunden werden. Die QR-Codes verweisen auf Informationen in „KulaDig“. KulaDig (Kultur, Landschaft, Digital) ist ein Informationssystem über die historische Kulturlandschaft und das landwirtschaftliche kulturelle Erbe. Hier finden sich viele Infos zu einzelnen Punkten an den Rundwegen.

Der OG-Rat stimmt einstimmig der Installation der Cortenstahlfiguren zu. Die Ortsgemeinde übernimmt die Pflege um die Installationen.

Karl Heinz Sicken, 1. Beigeordneter