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Amtsblättje - Rund um den Hochkelberg
Ausgabe 9/2025
Aus den Ortsgemeinden
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Aus dem Arbeitskreis Klimaschutz für die Bürgerinnen und Bürger

Sitzung des Arbeitskreises Klimaschutz am 18. Februar 2025 um 19:00 Uhr im Gemeindehaus Zermüllen

1: Hochwasser- und Starkregenvorsorge

Die Bürger-Workshops haben erfolgreich stattgefunden. Als nächster Schritt ist ein „Runder Tisch“ mit Feuerwehr und Landwirtschaft geplant. Der Arbeitskreis wird mit der Verwaltung klären, wie ein Gewässerentwicklungskonzept für die Gewässer außerhalb der Ortslagen auf Verbandsgemeinde- (VG) oder Ortsgemeindeebene (OG) beauftragt werden kann.

2: Wärmewende im Quartier

Bis spätestens Mitte 2028 müssen Kommunen eine kommunale Wärmeplanung (KWP) erstellen. Das Programm „Wärmewende im Quartier“ wurde 2022 vom Land ins Leben gerufen, um Kommunen finanziell zu unterstützen.

Die Ende 2022 gestartete Kommunale Klimaoffensive Rheinland-Pfalz umfasst zwei Programme:

  • Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI): Förderung von Klimaschutzprojekten in Kommunen.
  • Kommunaler Klimapakt (KKP): Unterstützung von Kommunen beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel.

Da die Verbandsgemeinde inzwischen in dem Kommunalen Klimapakt beigetreten ist, soll darüber die Beratungsunterstützung für die Wärmewende beauftragt werden.

Die OG Kelberg hat bereits KIPKI-Fördermittel verwendet, um die Straßenbeleuchtung auf LED umzurüsten. Der Arbeitskreis wird den aktuellen Stand der Ausschreibung sowie den Sachstand zur Umrüstung der Gemeindehäuser bei der Verwaltung abfragen.

3: Schnellladestation für E-Autos

Die OG Kelberg verfügt bislang über keine öffentliche Schnellladesäule, obwohl sie verkehrsgünstig an den Bundesstraßen 257, 410 sowie den Autobahnanschlüssen Kelberg (A1) und Ulmen (A48) liegt.

Derzeit werden potenzielle Standorte bei ED, EDEKA, FITOMAT, LIDL und STAR geprüft.

4: Alltagsradwege

Das Radwegenetz in der VG Kelberg soll ausgebaut und für den Alltag nutzbar gemacht werden, sodass Schulen, Arbeitsplätze und Geschäfte gut mit dem Rad erreichbar sind.

Der Arbeitskreis befasst sich mit:

  • dem Ausbau und der digitalen Erfassung des Radwegenetzes,
  • der Einrichtung einer Fahrradverleihstation, wofür noch ein Betreiber für Wartung und Pflege der E-Bikes gesucht wird.

Mit Stimmenmehrheit hat der Arbeitskreis dem OG-Rat den Ausbau folgender Radwege empfohlen:

  • Radfahrstreifen beim Neubau der B410-Ortsdurchfahrt in Kelberg
  • Lückenschlüsse:
    • 750 m zur Heupenmühle
    • 1.300 m über den Schwarzenberg nach Hünerbach
    • 600 m zwischen Köttelbach und Hochkelberg (Verbindung nach Mayen über den Center Parc)
  • Radweg zum Nürburgring über den Schwarzenberg und die „Kohlstraße“ (Reimerath, Welcherath, Müllenbach, Nürburg)
  • Radweg nach Daun über Beinhausen, Neichen, Nerdlen und Rengen

5: Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)

Zur Verbesserung des ÖPNV im Kreis Vulkaneifel sieht der Arbeitskreis folgende Maßnahmen:

  • Einsatz flexibler Kleinbusse oder Rufbusse statt starrer Linienfahrpläne auf schwach frequentierten Strecken
  • Integration von Mitfahrmodellen
  • Verknüpfung von ÖPNV mit Radverkehr und Carsharing
  • Subventionierung attraktiver Fahrpreise, z. B. durch ein Land-ÖPNV-Ticket oder ein Gäste-Ticket
  • App zur ÖPNV-Integration, die Fahrpläne, Verfügbarkeiten von Klein-/Rufbussen sowie Mitfahrmodelle und Carsharing bündelt

Als ersten Schritt wurde einstimmig beschlossen, dass die OG die Verwaltung mit einer Abfrage an die Kreisverwaltung zu Analyseergebnissen über Nachfrage und Fahrgastströme im VRT-Netz der VG Kelberg beauftragt.

6: Schulprojekt Klimaschutz

Schüler entwickeln eigene Klimaschutzideen für die Schule oder Gemeinde und stellen sie im Arbeitskreis sowie im OG-Rat vor.

Die Idee wurde im Schülerparlament mit Begeisterung aufgenommen. Die Schule Kelberg wird künftig einen jährlichen Klimatag organisieren, der in Zusammenarbeit mit der OG Kelberg stattfindet. Der Arbeitskreis hat einstimmig zugestimmt, dass die Schüler das Projekt in der Ratssitzung am 25. März 2025 präsentieren.

7: Durchgrünung

Ziel ist die Förderung der grünen Infrastruktur im Zuge des Klimawandels. Ungenutzte Flächen („Eh da-Flächen“) wie Straßenböschungen, Verkehrsinseln oder kommunale Grünflächen sollen zur Förderung der Biodiversität genutzt werden.

Der Arbeitskreis hat das Thema einstimmig an das vom Land geförderte Projekt „Zukunfts-Check Dorf“ übergeben.

8: Trinkwasser

Unsere Region zählt mit ihren Quellregionen und Waldflächen zu den besten Standorten für Trinkwasser in Deutschland. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung.

Die Verbandsgemeinde unterhält die Hochkelberg-Quelle in Köttelbach, ist jedoch nicht für die Brunnen einzelner Orte (z. B. Rothenbach) zuständig.

9: Carsharing

Laut dem Klimaschutzteilkonzept „Nachhaltige Mobilität“ soll im Landkreis Vulkaneifel ein Carsharing-System entstehen, das dörfliches und betriebliches Carsharing verknüpft, um Synergien zu nutzen.

10: Urwaldprojekt

Eine Möglichkeit, den Wald zu schützen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Biodiversität zu leisten, wäre die Verpachtung der Waldflächen im 400-Meter-Schutzbereich um den Kelberger Schwarzstorch-Horst an das Schwarzstorchprojekt der EifelStiftung während der Nestnutzungszeit und einer anschließenden fünfjährigen Karenzzeit.

Zusätzlich soll die Walderlebnislandschaft um touristische Angebote wie z. B. Urwaldpfade, Baumkronenpfade, Waldspielplätze und geführte Walderlebnistouren aufgewertet werden. Diese Attraktionen könnten über das LEADER-Projekt gefördert werden. Die Abstimmung über das weitere Vorgehen erfolgt mit der Tourist-Information Kelberg.

11: Photovoltaik (PV)

Ziel ist eine schrittweise Umsetzung von PV-Anlagen in Kelberg und den Ortsteilen.

  • Eine PV-Anlage auf dem Gemeindehaus Köttelbach wäre statisch möglich, sofern ein Abnehmer für den Strom gefunden wird.
  • Alle Dach-Möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden.
  • Solarcarports mit Ladestationen sollen auf bereits versiegelten Flächen (z. B. Parkplätzen) errichtet werden.
  • Der Arbeitskreis - wie auch der OG-Rat bereits 2021 - hat sich mehrheitlich gegen großflächige Freiflächen-PV entschieden.
Für den Arbeitskreis Klimaschutz
Markus Ewinger