Am 30.09.2022 ging Forstamtsrat Gerhard Herzog, Leiter im Forstrevier Daun, nach 44 Dienstjahren in den Ruhestand.
Gerhard Herzog, geboren 1957 in Simmern und aufgewachsen in Ravensbeuren, schloss seine Schulzeit 1976 mit bestandenem Abitur in Traben-Trarbach ab und begann am 2. Oktober 1978, nach zwei Jahren Bundeswehr, seine Ausbildung zum Revierförster. Nach Ausbildungsstationen in den Forstämtern Kaiserslautern, Mayen und Neupfalz wurde Herr Herzog 1984 in das Forstrevier Daun im damaligen Forstamt Daun-Ost versetzt, am 01.06.1985 bekam er formell die Revierleitung übertragen. Herr Herzog fand so seine Heimat in der Dauner Vulkaneifel, in der er als Revierleiter des Forstreviers Daun bis zu seiner Pensionierung am 30.09.2022, mehr als 37 Dienstjahre, forstlich tätig bleiben sollte.
Im Forstrevier Daun, das ausschließlich Kommunalwald umfasst, allerdings in den zugeordneten Gemeinden sich mehrfach änderte und seit 01.01.2016 aus dem Stadtwald Daun und dem Gemeindewald Schalkenmehren besteht, kam für Gerhard Herzog die erste Bewährungsprobe mit den Sturmschäden, die der Orkan Yra im November 1984 in zahlreichen Fichtenbeständen seines Reviers anrichtete und die zu empfindlichen Holzvorratsverlusten führten. Nach Wiederbewaldung der Kahlflächen folgte 1990 bereits die nächste Kalamität, als die Orkanserie Vivian, Wiebke & Co. von Januar bis März riesige Schäden in weiten Teilen Europas, und eben auch wieder in den Gemeindewäldern des Reviers Daun, verursachte. Als engagiertes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft nutzte Gerhard Herzog die aus diesen, aber auch später noch folgenden Windwürfen entstandenen Schadflächen, um mit Beharrlichkeit und waldbaulichem Fingerspitzengefühl die Fichtenreinbestände nach und nach in naturnah aufgebaute Mischbestände umzubauen. Heute können sich die Stadt Daun und die Gemeinde Schalkenmehren über gut strukturierte, naturnahe und vergleichsweise stabile Mischwälder freuen.
Sein waldbauliches Konzept, die Waldbestände möglichst mittels Naturverjüngung zu erneuern, möglichst viele Bäume erst mit Erreichung des Zieldurchmessers zu ernten und Pflegeeingriffe vorsichtig und dosiert durchzuführen, hat Gerhard Herzog mittels einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit und in zahlreichen Exkursionen und Waldbegängen Bürgerinnen und Bürgern, politischen Gremien, Kolleginnen und Kollegen nahegebracht.
Neben dem außergewöhnlichen waldbaulichen Engagement hat Gerhard Herzog mit großer Kreativität, Ideenreichtum und viel Eigeninitiative unterschiedlichste Projekte angestoßen, mit denen er für die Belange von Wald, Holz, Umwelt- und Naturschutz geworben hat, u. a. den Bau einer Holzbrücke über die Lieser, die Planung eines innovativen Forstbetriebshofs aus Holz, die Initiierung einer Naturbegräbnisstätte in Daun, die Errichtung einer Holzschaukel am Dronketurm mit Blick auf das Gemündener Maar und den Bau „der längsten Bank der Welt“ am Schalkenmehrener Maar, hergestellt aus einem einzelnen Douglasienstamm.
Bei seiner Verabschiedung im Kreise aktiver und ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstamtes Daun dankte Forstamtsleiter Horst Womelsdorf Herrn Herzog für seinen beispielhaften Einsatz und würdigte u. a. sein waldbauliches und naturschutzfachliches Engagement im Revier, seine soziale Kompetenz, sein profundes Fachwissen und nicht zuletzt die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die er mit dem Forstamt und mit „seinen Kommunen“ pflegte. Ein besonderes Dankeschön richtete der Forstamtsleiter an die Ehefrau Carola, die ihrem Mann bei seiner Arbeit stets den Rücken gestärkt und ihn ermutigt hat, wenn der Dienst auch einmal Ärger oder Enttäuschungen brachte. Horst Womelsdorf überreichte Gerhard Herzog die Dankurkunde des Leiters der Zentralstelle der Forstverwaltung für seine in langjähriger treuer Pflichterfüllung geleisteten Dienste und verband damit die besten Wünsche für den neuen Lebensabschnitt.