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Amtsblatt VG Ruwer
Ausgabe 27/2023
Amtliche Bekanntmachungen
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Auftaktveranstaltung „Klimaschutz in der Verbandsgemeinde Ruwer“

(Mathilde Lichtenthal (erste von links) mit ihren Kindern)

Überblick über die aktuelle Situation und Einladung zur Mitarbeit beim Erstellen des Klimaschutzkonzeptes

Um das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, die globale Erderwärmung auf maximal 2 Grad zu begrenzen, hat sich das Land Rheinland – Pfalz zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 treibhausneutral zu werden. Das bedeutet, dass nur so viele Treibhausgase wie CO2 oder Methan ausgestoßen werden dürfen, wie der Atmosphäre wieder entzogen werden.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, kommt den Kommunen eine bedeutende Rolle zu. Sie müssen die notwendigen Maßnahmen planen und umsetzen.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in der VG Ruwer deutlich spürbar. Trotz des relativ feuchten Frühjahrs sind die Bodenwasserspeicher nicht ausreichend gefüllt, sodass die Vegetation bereits jetzt zur Trockenheit neigt. Damit steigt auch in diesem Jahr die Waldbrandgefahr auf ein hohes Niveau und bedroht die ohnehin durch den Klimawandel geschwächten Wälder. Trockene Böden und veränderte Wetterzyklen erhöhen auch die Gefahr von Sturzfluten.

Diese veränderten Bedingungen erfordern eine systematische Herangehensweise, weshalb sich die Verbandsgemeinde Ruwer bereits vor zwei Jahren dazu entschlossen hat, ein Klimaschutzmanagement einzurichten. Nach Eingang der Förderzusage wurde im Oktober letzten Jahres die geförderte Personalstelle des Klimaschutzmanagers in der Verbandsgemeinde Ruwer durch Herrn Michael Reuter besetzt.

Ein wichtiges Ziel des zweijährigen Förderzeitraums ist das Erarbeiten eines Klimaschutzkonzeptes für die Verbandsgemeinde und Ortsgemeinden. Hier sollen geeignete Maßnahmen entwickelt werden, die einerseits dazu beitragen Treibhausgase einzusparen und andererseits den veränderten klimatischen Bedingungen gerecht werden.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Klimaschutz in der VG Ruwer“ wurden den Bürgerinnen und Bürgern die Treibhausbilanz für die Verbandsgemeinde Ruwer vorgestellt.

Für die Jahre 2018 - 2020 wurden der gesamte Energiebedarf der Verbandsgemeinde sowie die damit verbundenen Emissionen bilanziert. Die beiden Sektoren „private Haushalte“ und „Verkehr“ haben mit insgesamt 89 Prozent (private Haushalte 53 %, Verkehr 36%) den größten Anteil an den Gesamtemissionen. Treiber bei den Haushalten ist die Wärmebereitstellung, die in der Verbandsgemeinde noch zu 80% auf fossilen Energieträgern basiert. Andererseits wird durch den bereits erfolgten Ausbau der erneuerbaren Energien in der Verbandsgemeinde Ruwer im Jahr 2020 erstmals mehr Strom erzeugt, als im gesamten Jahr verbraucht wird. Dieser Strom wird zu 82 % durch Windkraftanlagen und zu 17 % durch Photovoltaikanlagen erzeugt. Das ist eine gute Ausgangsbasis. Ziel der Kommunen ist es, die Energieversorgung regional zu sichern und mit zu gestalten.

Viele Bürgerinnen und Bürger sind durch die Berichterstattung über die geplante Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes und die damit verbundene Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien verunsichert. Die Verbandsgemeinde Ruwer sieht hier einen Handlungsbedarf für ihre eigenen Immobilien aber auch für Maßnahmen zur Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Mit der im April 2023 beschlossenen Durchführung einer kommunalen Wärmeplanung will die Verbandsgemeinde die Bürgerinnen und Bürger wie auch die Ortsgemeinden bei der Entscheidung über zukunftsfähige Alternativen zur aktuellen fossilen Wärmebereitstellung - Öl und Gas - unterstützen und aufzeigen, in welchen Gebieten eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung möglich ist.

Die Wärmeversorgung wird in Zukunft, wie viele andere Bereiche auch, strombasiert sein. Daher wird der Strombedarf auch in der Verbandsgemeinde kontinuierlich steigen. Bei besonders ambitionierten Klimaschutzbemühungen, die mit einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 % bis zum Zieljahr 2040 einhergehen, wird sich der Strombedarf verdoppeln. Deshalb sollen die erneuerbaren Energien, vor allem Windkraft und Photovoltaik, weiter ausgebaut werden. Die Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans für Freiflächen-Photovoltaik in der Verbandsgemeinde Ruwer ist in Arbeit und soll bis spätestens Anfang nächstes Jahres dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Im Rahmen der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, ihre Ideen zu den Themen Strom, Wärme und Verkehr in den Prozess einzubringen. Die Anregungen deckten sich zu einem großen Teil mit den von der Verbandsgemeinde bereits angestoßenen Projekten. Im Bereich der Mobilität wurde beispielsweise angeregt, das bereits bestehende Car-Sharing-Angebot in der VG auszubauen. Viele Teilnehmende sprachen sich auch für eine verpflichtende Wärmeplanung bei der Ausweisung von Neubaugebieten aus. Im Bereich der Stromversorgung waren sich alle Akteure einig, dass das Ausbauziel für erneuerbare Energien auch im Hinblick auf die Stärkung der eigenen Haushalte weiter vorangetrieben werden soll. Die gesammelten Ergebnisse des Beteiligungsformates werden in Kürze auf der Homepage der Verbandsgemeinde unter der Rubrik „Klimaschutz“ veröffentlicht.

Die Bürgerinnen und Bürger haben auch im weiteren Bearbeitungsprozess des Klimaschutzkonzeptes in der Verbandsgemeinde die Möglichkeit ihre Anliegen und Themen einzubringen. In Zukunft sind weitere Bürgerinformationsveranstaltungen und Beteiligungsformate geplant.

Gemeinsam mit dem Klimaschutzmanager Michael Reuter lade ich Sie herzlich zur aktiven Mitarbeit ein. Nur gemeinsam können wir diese große Herausforderung bewältigen.

Herzliche Grüße
Stephanie Nickels
Ihre Bürgermeisterin

Herzlichen Glückwunsch zum 95. Geburtstag

Frau Mathilde Lichtenthal aus Waldrach feierte am 30.06.2023 im Kreise ihrer Familie die Vollendung ihres 95. Lebensjahres. Frau Lichtenthal stammt aus Fell, arbeitete bei der Romika im Laborbereich und zog 1949 nach ihrer Heirat nach Waldrach. Sie hat 11 Kinder und mehr als 50 Enkelkinder und Urenkel. Bürgermeisterin Stephanie Nickels und Ortsbürgermeister Rainer Krämer überbrachten die Glückwünsche der Verbands- und Ortsgemeinde.

Wir wünschen Frau Lichtenthal noch viele schöne Jahre in Glück, Zufriedenheit und Gesundheit.