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Amtsblatt VG Ruwer
Ausgabe 4/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Unterrichtung der Einwohner

über die Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Kultur und Weinbau des Verbandsgemeinderates Ruwer am 09.12.2024

Unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Stephanie Nickels fand am 09.12.2024 im Rathaussaal, Untere Kirchstr. 1, 54320 Waldrach eine Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Kultur und Weinbau des Verbandsgemeinderates Ruwer statt. Die gesamte öffentliche Niederschrift kann im Internet auf der Homepage der Verbandsgemeinde Ruwer unter der Rubrik Ratsinformationssystem eingesehen werden. Im Folgenden wird über die wesentlichen Beschlüsse aus der Sitzung berichtet.

Öffentlicher Teil

1. Verpflichtung von Ausschussmitgliedern

Die Vorsitzende wies auf die einschlägigen Verpflichtungen der Ausschussmitglieder zur Verschwiegenheit (§ 20 GemO), Rücksicht auf das Gemeindewohl (§ 30 GemO), Treue gegenüber der Verbandgemeinde (§ 21 GemO) und Sonderinteresse (§ 22 GemO) hin und verpflichtete die noch nicht verpflichteten Ausschussmitglieder per Handschlag. Ihnen wurde ein Exemplar des Kommunalbreviers ausgehändigt.

2. Mitteilungen

Bürgermeisterin Nickels informierte, dass die Erneuerung von 8 Brücken entlang des Ruwer-Hochwald-Radwegs ist fast abgeschlossen ist. Ministerin Daniela Schmitt besuchte am 25.11.24 die Baustelle entlang des Ruwer-Hochwald-Radwegs, um sich ein Bild von der nahezu abgeschlossenen Erneuerung von acht Brücken entlang der Strecke zu machen. Das Projekt, das mit Finanzhilfen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) in Höhe von rund 726.000 Euro gefördert wurde, steht kurz vor der Fertigstellung. Bei der Hauptprüfung der Brücken, bei der die Begutachtung aller Brückenbauwerke auf Gebiet der Verbandsgemeinde Ruwer im Jahr 2021 erfolgte, wurden u.a. Schädigungen des Holzbelages und der Holzgeländer festgestellt. Um ein weiteres Fortschreiten der Schäden zu verhindern und eine Gefährdung der Benutzer des Radwegs zu vermeiden, waren umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen unumgänglich. Im Zuge dessen werden die Brücken mit einem Belag aus GFK-Profilen erneuert, die wesentlich langlebiger und weniger unterhaltungsintensiv sind. Die Gesamtkosten des Projektes betragen rd. 940 Tsd. €. Für die zuwendungsfähigen Ausgaben in Höhe von rund 807 Tsd. € wurde eine Projektförderung in Höhe von 90 % durch das Land Rheinland-Pfalz auf Grundlage der Verwaltungsvereinbarung ”Sonderprogramm Stadt und Land" mit Zuwendungen des Bundes bewilligt. Die Fördersumme beträgt somit rund 726 Tsd. €. Der Eigenanteil in Höhe von 214 Tsd. € wird von den beteiligen Vertragspartner getragen. Dies sind der Landkreis Trier-Saarburg (11,87 %), die Verbandsgemeinde Ruwer (35,71 %), die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell (28,57 %), die Stadt Hermeskeil (8,61 %) sowie die Ortsgemeinde Reinsfeld (15,24 %).

Die Bürgermeisterin kündigte an, dass bereits zum 3. Mal die Veranstaltungsreihe „Ruwertal & Hochwald erklingt“ auch in 2025 durchführt wird und am Wochenende 28.-29. Juni 2025 stattfindet. Eine Informationsveranstaltung ist für den 14.01.2025 geplant.

3. Beratung und Beschlussfassung über die Haushaltsansätze für kommunale Tourismusförderung im Haushaltsjahr 2025

Vorlage: BV/848/2024/01

Die Ansätze des Haushaltsjahres 2025 für kommunale Tourismusförderung sowie ergänzende Informationen zu den einzelnen Einnahme- und Ausgabepositionen wurden in der Sitzung erläutert. Der Haushalt sieht laufende Erträge aus Verwaltungstätigkeit in Höhe von 103.565 € inkl. Sonderposten, laufende Aufwendungen aus Verwaltungstätigkeit in Höhe von 437.950 € inkl. Abschreibungen und Personalkosten und sonstige Finanzaufwendungen in Höhe von 23.000 € vor. Dies ergibt einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 357.385 €. Bei den Personalkosten wird es noch zu einer Reduzierung der Aufwendungen kommen, da durch Stundenreduzierungen sowie einer Aufteilung der Kosten innerhalb des Fachbereiches Änderungen in 2025 zu erwarten sind. Der Ausschuss für Tourismus, Kultur und Weinbau empfahl dem Haupt- und Finanzausschuss sowie dem Verbandsgemeinderat die Zustimmung zu dem Produkt 57520 in der vorliegenden Fassung für den Haushaltsplan 2025 sowie die Investitionen laut Plan.

4. Beratung und Beschlussfassung über den Zuschussantrag der Kulturgemeinschaft Waldrach e.V.

Vor Eintritt in den Tagesordnungspunkt verließ Ausschussmitglied Rainer Krämer den Sitzungstisch, da durch seine Funktion als Ortsbürgermeister von Waldrach Ausschließungsgründe gemäß §22 GemO vorlagen.

Zwei Zuschussanträge der Kulturgemeinschaft Waldrach e.V. sind am 06.09.24 sowie am 26.09.24 fristgerecht bei der Tourist-Information Ruwer eingegangen. Der Verein möchte entlang der örtlichen Wanderwege die Freizeitinfrastruktur und einen Aussichtspunkt mit Wegweisern ausschildern. Hierbei sind in den beiden Anträgen eine Förderung von 5 Wegweisern + Halterung für die Ausweisung der Engländerhütte sowie jeweils 6 Wegweiser + Halterung für die Beschilderung des Jägerhäuschens und der Naumeter Kupp beantragt worden. Die Gestaltung der Wegweiser wurde mit der TI abgestimmt, so dass diese im Corporate Design der wegweisenden Beschilderung im Erholungsgebiet Hochwald entwickelt werden. Die Ortsgemeinde Waldrach unterstützt den Antrag. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 960,93 €. Gemäß den Vorgaben der Richtlinie sind 50% der Gesamtkosten förderfähig, aufgerundet auf den nächsthöheren 10€-Betrag, höchstens jedoch 500 € pro Verein pro Jahr. Der Ausschuss begrüßte die durchgängige und einheitliche Beschilderung. Die Vorsitzende wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass in verschiedenen Ortsgemeinden noch Beschilderung zu finden ist, die sehr veraltet ist. Dies betrifft z.B. die Ausschilderung von Betrieben, die nicht mehr existieren, oder Ortsinformationen, die nicht mehr korrekt sind. Hier sollten die Ortsgemeinden nochmals prüfen, wie die Beschilderung entfernt oder erneuert werden kann. Der Ausschuss für Tourismus, Kultur und Weinbau stimmte der Gewährung eines Zuschusses an die Kulturgemeinschaft Waldrach e.V. in Höhe von 490 € zu.

5. Sachstand im Projekt "Wasser im Ruwertal - Von der Antike bis heute"

Die Verbandsgemeinde Ruwer hat sich mit dem Projektthema „Wasser im Ruwertal - Von der Antike bis heute“ erfolgreich beim Landesprojekt „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz" (kurz: KuLaDig RLP) für das Projektjahr 2024 beworben und wurde Ende Februar durch Innenminister Michael Ebling offiziell zur Modellkommune ernannt. Damit wird die Verbandsgemeinde Ruwer dabei unterstützt, ausgewählte Kulturschätze digital zu erfassen und für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen. Beim Projekt im Ruwertal wird die Historie der Trinkwassernutzung vom römischen Zeitalter bis in die Neuzeit betrachtet. Standorte wie die römische Wasserleitung in Waldrach und die Riveristalsperre sind dabei zentrale Elemente. Die Ernennung als Modellkommune stellt eine große Chance dar, gemeinsam mit einem starken Projektteam sowie engagierten Experten vor Ort eine Gesamtkonzeption zu erarbeiten, die das Thema der Wasserversorgung von der Antike bis heute für verschiedene Zielgruppen historisch fundiert, spannend und informativ vermittelt und Bewusstsein schafft. An verschiedenen Standorten zwischen Kasel und Riveris werden in Erklärvideos Geschichten erzählt, die über QR-Code abrufbar sind. Diese werden durch eine Wander- bzw. Spazierroute analog miteinander vernetzt und digital in einer App miteinander verbunden. Jeder Standort hat ein Thema, die Themen werden entlang der Route chronologisch angeordnet. Die ersten Stationen ab Kasel bis zum Nachbau der römischen Wasserleitung an der Kreisstraße Richtung Korlingen beschäftigen sich mit der antiken Wasserversorgung. Auf dem Weg nach Riveris wird eine Station dann die Wasserversorgung im Mittelalter behandeln. In Riveris angekommen, wird das Thema „Wasser heute“ in verschiedenen Themenbereichen behandelt. Die digitale Umsetzung des Projektes wird im Rahmen der Ernennung als Modellkommune realisiert. Da aus Sicht der Tourist-Information aber auch die analoge Vernetzung der einzelnen digitalen Standorte und die damit einhergehende Etablierung eines Themenwanderweges wichtig ist, um das Projekt als touristisches Produkt adäquat zu vermarkten, soll in einem zweiten Schritt das Anlegen des Wanderweges über ein weiteres Förderprojekt umgesetzt werden. Der Haupt- und Finanzausschuss hat bereits in seiner Sitzung am 11.09.24 die Ernennung der Verbandsgemeinde Ruwer als Modellkommune begrüßt und beauftragt die Verwaltung mit der Realisierung des Projektes „Wasser im Ruwertal“ und der Umsetzung damit einhergehender Maßnahmen. Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt das Anlegen eines analogen Themenwanderweges als erste Maßnahme, vorbehaltlich der Gewährung einer Zuweisung

6. Beratung und Beschlussfassung zur Umsetzung von Maßnahmen im Handlungsfeld „Positionierung und Sichtbarkeit“ des Tourismuskonzeptes - Entwicklung einer strategischen Marketingkonzeption

Im Tourismuskonzept der VG Ruwer wurde als übergeordnetes Handlungsfeld die Positionierung und Sichtbarkeit der Tourismusregion definiert. In diesem Handlungsfeld wurde als Zielsetzung festgelegt, dass die Tourismusregion „Ruwertal & Hochwald“ eine Einheit mit klarem Profil sein soll, mit der sich die Verantwortlichen und auch die Bürger identifizieren können und die in der Kommunikation mit den Gästen hält, was sie verspricht. Als Maßnahmen wurde u.a. die Analyse der eigenen Marketingaktivitäten und ggf. eine Neuausrichtung festgelegt. Die Definition eines Alleinstellungsmerkmals und Ableitung einer Marketingstrategie im Rahmen eines Strategieworkshops mit verschiedenen Akteuren aus der Verbandsgemeinde Ruwer sollte dabei die Basis darstellen. Andere Maßnahmen aus der Tourismusstrategie wurden in den letzten Jahren priorisiert und die Entwicklung eines Marketingplans ist bislang nicht erfolgt. In der Außendarstellung und im Hinblick auf die Erarbeitung der Marketingmedien wird ein solcher Strategieleitfaden immer unerlässlicher, damit die Mitarbeitenden der Tourist-Information Entscheidungen treffen können, die der oben beschriebenen Zielsetzung entsprechen. Daher soll die Umsetzung der Maßnahme nun in 2025 erfolgen und die Erstellung einer strategischen Marketingkonzeption durchgeführt werden. Grundlegende Fragstellungen sollen in einem interdisziplinären Zusammenschluss von Politik, Touristikern und Leistungsträgern gemeinsam in Workshops erörtert werden. Die Lösungen und Antworten sollen dem Team der Tourist-Information als Leitfaden dienen, an dem es sich orientieren kann und mit dem es sich identifizieren kann. Der Ausschuss für Tourismus, Kultur und Weinbau beschloss, die Verwaltung mit der Umsetzung des Projektes „Entwicklung einer strategischen Marketingkonzeption“ zu beauftragen, vorbehaltlich der Gewährung einer Förderung in Höhe von mindestens 60 v. Hundert.

7. Beratung und Beschlussfassung zur weiteren Vorgehensweise im Projekt „Seitensprung des Moselsteigs“

Seit 2023 wird im Rahmen der Umsetzung des Projektes gemeinsam mit den Ortsteilen Eitelsbach und Ruwer der Stadt Trier, den Ortsgemeinden Kasel und Mertesdorf sowie dem zuständigen Forstrevier Ruwer-Nord in die Wegeführung abgestimmt. Ein entsprechender Entwurf wurde bereits vorgestellt. Für die weitere Abstimmung sind Gespräche mit privaten Eigentümern notwendig. Hier fanden erste Gespräche bereits im Dezember 2023 statt, bei denen die Planungen besprochen wurden und von den potentiellen Kooperationspartnern grundsätzliches Interesse signalisiert wurde. Der Ausschuss für Tourismus, Weinbau und Kultur beschloss die Verwaltung damit zu beauftragen, ggf. neue Wegeführungen zu sondieren, wenn die bisher geplante Wegeführung nicht umsetzbar ist. Die Verwaltung wird beauftragt Gespräche mit weiteren potentiellen Kooperationspartnern aufzunehmen, damit die Projektplanungen in 2025 abgeschlossen werden können.