Unter dem Vorsitz von Stephanie Nickels fand am 11.10.2023 im Rathaussaal Waldrach eine öffentliche Sitzung des Werkausschusses Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Ruwer statt.
Die gesamte öffentliche Niederschrift kann im Internet auf der Homepage der Verbandsgemeinde Ruwer unter der Rubrik Ratsinformationssystem eingesehen werden.
Im Folgenden wird über die wesentlichen Beschlüsse aus der Sitzung berichtet.
Die Vorsitzende stellte Frau Silvia Denys als neue Mitarbeiterin in der kaufmännischen Sachbearbeitung vor. Sie ist seit April 2022 bei der VG beschäftigt und wird zunächst bis zur Nachbesetzung ihrer aktuellen Stelle mit einer 0,5 Stelle bei den Werken eingesetzt
Die nächste Sitzung ist für den 06.12.2023 terminiert. Der Sitzungsort wird noch bekanntgegeben. Im Fokus steht dabei der Wirtschaftsplan 2024.
Die Vorlage des Jahresabschlusses 2021 ist für März 2024 vorgesehen. Bis Ende des Jahres 2024 sollen die weiteren Jahresabschlüsse vorgelegt werden, die auf Grund von Personalvakanz nicht bearbeitet werden konnten.
Aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) erhält die Verbandsgemeinde Fördermittel in Höhe von 539.000,00 €. Diese werden für den energetisch effizienteren Umbau der Belüftung im Klärwerk und zum Aufbau einer Photovoltaikanlage verwendet.
In Zukunft soll es möglich sein, die Abwärme aus dem Klärwerk zur Wärmeversorgung von 220 Wohnhäusern der Gemeinde Mertesdorf und des Freibades zu nutzen. Die Verbandsgemeinde beteiligt sich mit diesem Projekt am KIPKI-Wettbewerb für innovative kommunale Wärmeversorgung.
Vergabe von Ingenieurleistungen zur Planung des Ersatzes der Teichkläranlagen Farschweiler/Herl und Lorscheid
Die Vorsitzende führte aus, dass das Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Ruwer in der Ortsgemeinde Lorscheid eine Kläranlage in einer Bemessungsgröße von 880 EW für die Gemeinde Lorscheid betreibt. Das Abwasser der Ortsgemeinden Farschweiler und Herl hingegen wird über die Kläranlage in der Ortsgemeinde Farschweiler mit einer Bemessungsgröße von 1.230 EW entsorgt. Bei beiden Anlagen handelt es sich um nahezu baugleiche belüftete Teichkläranlagen. Aufgrund der Altersstruktur und der defizitären Reinigungsleistung sollen die beiden Teichkläranlagen aufgegeben werden. Die aus technischer und wirtschaftlicher Sicht beste Variante zur (neuen) Abwasserentsorgung stellt die Zusammenführung des Abwassers der drei Ortslagen an einem Standort mit Pumpwerk und Ableitung zur Kanalisation des Bereiches Osburg-Neuhaus dar. Nach Durchführung des Verfahrens und abschließender Auswertung der Angebote ist das Ingenieurbüro INCA Ingénieurs Conseil Associés aus Niederanven (Luxemburg) mit einer Bruttoangebotssumme von 136.414,48 € der wirtschaftlichste Anbieter; einstimmig wurde der Auftrag entsprechend vergeben.
Vergabe einer Machbarkeitsstudie zur Untersuchung zusätzlicher Potentiale der Abwasserwärmegewinnung auf der Kläranlage Ruwertal
Im Zuge der Potentialstudie zur energetischen Optimierung der Abwasserbeseitigung in der Verbandsgemeinde Ruwer wurde unter anderem untersucht, welche Wärmemenge bei der Nutzung der Abwasserwärme im Ablauf der Kläranlage zu gewinnen ist. Unter Umständen ist es möglich, eine weitaus höhere Wärmemenge im Zulauf der Kläranlage zu gewinnen, ohne den Betriebsablauf negativ zu beeinflussen. Dies soll in einer gesonderten Studie untersucht werden. Im Rahmen der vorangegangenen Potentialstudie war diese Untersuchung aufgrund der Komplexität so nicht möglich und auch nicht teil der Förderregularien. Nach Durchführung des Verfahrens und abschließender Auswertung des Angebots ist das Angebot als marktgerecht anzusehen und soll an das Ingenieurbüro INCA Ingénieurs Conseil Associés aus Niederanven (Luxemburg)zu einer Angebotssumme in Höhe von 23.026 € Netto vergeben werden. Einstimmig wurde der Auftrag erteilt.
Beschaffung eines Transporters für den Abwasserbetrieb
Um die vorgeschriebenen Instandhaltungstätigkeiten in den Anlagen der Entwässerung ordnungsgemäß durchführen und Reparaturen vor Ort erledigen zu können, soll ein weiteres, größeres Fahrzeug für den Abwasserbetrieb angeschafft werden. Nach Auswertung der im Rahmenvertrag der Kommunalberatung zur Verfügung stehenden Fahrzeuge der Fa. Auto Pieroth fiel die Wahl auf ein Fahrzeug der Marke Ford, Modell Transit als Vorführfahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen als Kastenwagen, zum Preis von 39.865 € Brutto. Die Beschaffung wurde einstimmig beschlossen.
Vergabe der Optimierung des Prozessleitsystems der Kläranlage Ruwertal
Die Vorsitzende erläuterte, dass der Softwarestand des aktuell im Klärwerk Ruwertal verwendeten Leitsystems veraltet ist und eine Erneuerung angestrebt werden muss. Im Zuge dessen soll eine Redundanz der Server des Leitsystems aufgebaut werden. Ohne diese Redundanz besteht im Falle eines Defektes an der Steuerung die Gefahr, dass die gesamte Anlage über einen längeren Zeitraum ausfällt. Zwar kann die Kläranlage dann noch in einem Notbetrieb weiter betrieben werden, die Überwachung der Grenzwerte, vor allem im Ablauf, ist dann jedoch nicht mehr gewährleistet. Das derzeitige Prozessleitsystem wurde seinerzeit durch die Fa. Zahnen Technik gemeinsam mit dem Betriebstagebuch und Archivierungssystem der Fa. BitControl in enger Zusammenarbeit implementiert. Da das Betriebstagebuch auch weiterhin im Einsatz ist und die Fa. BitControl hier ausschließlich mit der Fa. Zahnen zusammenarbeitet, ist es gemäß § 8 Absatz 4, Satz 3, UVgO statthaft, ohne Gegenangebot den Auftrag an die Fa. Zahnen in Höhe von 45.282,69 € brutto zu vergeben, was der Ausschuss auch beschloss.