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Zeller Land Nachrichten
Ausgabe 39/2024
Aus den Gemeinden
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Krankenhaus Zell - wir kämpfen weiter

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

ein Thema ist derzeit in Zell und Umgebung das Beherrschende: Schließung der Mittelmosel-Klinik. Nach rd. 150 Jahren Versorgung durch unser ehem. St. Josefs-Krankenhaus soll das stationäre Angebot geschlossen und durch ein Medizinisches Versorgungszentrum (Praxisgemeinschaft) ersetzt und weitergeführt werden.

Eine Notfallversorgung soll während der Öffnungszeit tagsüber für „leichte Fälle“; jedoch nicht mehr abends, nicht mehr nachts und auch nicht am Wochenende gegeben sein.

Unsere Bürgerinnen und Bürger als auch Gäste, alle die durch unser Gebiet fahren, vielleicht leider verunfallen; sie alle sollen bei akuten Notfällen die Krankenhäuser in Cochem, Wittlich oder Simmern aufsuchen.

Alle umliegenden Krankenhäuser sind in 30 Minuten nicht erreichbar und damit sind über 18.000 Menschen unterversorgt. Die umliegenden Krankenhäuser sind zudem bereits heute überlastet und haben deshalb in der Vergangenheit der Mittelmosel-Klinik Patienten zuweisen müssen.

Weder der Verbandsgemeinderat noch der Stadtrat der Stadt Zell (Mosel) sind bereit, diese Entwicklung hinzunehmen.

In einer gemeinsamen Sitzung der Bürgermeister, Beigeordneten und Fraktionssprecher der beiden Räte wurde das Ergebnis aus der letzten Kreistagssitzung, in der die Schließung der Mittelmosel-Klinik verkündet wurde, erörtert.

Durch das Landeskrankenhausgesetz sind die Zuständigkeiten geregelt. Soweit kein freier Träger die gesundheitliche stationäre Versorgung der Bevölkerung gewährleistet, ist der Landkreis als Pflichtaufgabe der Selbstverwaltung in der Pflicht.

Nun zieht sich der Träger der Mittelmosel-Klinik aus der stationären Versorgung zurück und die in der Entscheidung Beteiligten Land, Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigung und Landkreis Cochem-Zell haben sich für die Schließung der Mittelmosel-Klinik und die Fortführung der Klinik in Cochem entschieden.

Leider wurden die örtlichen Kommunen – Verbandsgemeinde und Stadt Zell – nicht in die Beratungen vor der Entscheidung eingebunden bzw. erst hinzugezogen, als die Entscheidung gefallen war.

Wir können und wollen uns mit diesem Konzept – welches als „beste“ Lösung gepriesen wird – nicht einverstanden erklären.

Wenn dieser Artikel erscheint, hat der Verbandsgemeinderat am vergangenen Mittwoch das Thema eingehend beraten und seine Forderungen benannt und beschlossen.

Am Dienstag, den 1. Oktober wird auch der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung sich mit dem Thema befassen und sich den Forderungen des Verbandsgemeinderates anschließen.

Beide Gremien fordern:

„Verbandsgemeinderat und Stadtrat Zell (Mosel) fordern den Landkreis Cochem-Zell sowie das Gesundheitsministerium, die Krankenkassen und die Kassenärztlichen Vereinigung auf, dem Sicherstellungsauftrag gemäß § 2 Landeskrankenhausgesetz folgend, weitergehend

(1) die Möglichkeiten eines gemeinsamen Versorgungskonzeptes auf der Grundlage objektiver Analysen und unter Einbeziehung alternativer stationärer Konzepte und Pilotprojekte (Bildung von Schwerpunkten der stationären Notfallversorgung) zu prüfen und dabei auch die Möglichkeit zu berücksichtigen, dass der Standort Cochem dauerhaft nicht wirtschaftlich betrieben werden kann,

(2) bis zum Abschluss der damit einhergehenden Untersuchungen und Verhandlungen auf eine Zwischenfinanzierung ggf. unter kommunaler Beteiligung hinzuwirken und

(3) die so gewonnene Zeit nutzen, um offensichtliche Unklarheiten auszuräumen und unter Einbindung des Innenministeriums und der Rettungsdienste ein belastbares Rettungskonzept für den Fall einer Schließung des Standortes in Zell auszuarbeiten.

Die Verwaltungen werden gebeten, sich in den dahingehenden Verhandlungsprozess konstruktiv einzubringen.

Wie geht es weiter und wie können sich die Bürger einbringen?

Am Montag, den 7.10.2024 wird um 14.00 Uhr in der Kreisverwaltung Cochem-Zell der Kreistag tagen. Es ist zu befürchten, dass das von den Trägern der Mittelmosel-Klinik und der gesundheitlichen Versorgung (Land, Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigung i.V. mit dem Landkreis Cochem-Zell) vorgestellte Konzept für den Kreis Cochem-Zell übernommen wird.

Fahren Sie mit zur Demo nach Cochem

Wir wollen nach den Demonstrationen vor der Mittelmosel-Klinik und der Stadthalle nochmals den gewählten Vertretern unseres Landkreises in aller Deutlichkeit zeigen, dass wir in Zell und Umgebung mit diesem Konzept -vor allen ohne ausreichende Notfallversorgung- nicht einverstanden sind.

Hierzu bitten wir nochmals Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mitzukommen zur Demonstration vor der Kreistagssitzung.

Bitte merken Sie sich den Termin: Montag, 7. Oktober 2024, Treffpunkt Bullay, Bahnhof. Um 12:33 Uhr, Gleis 1, fahren wir mit dem Zug nach Cochem und demonstrieren dort von 13.00 h bis zum Beginn der Kreistagssitzung um 14.00 Uhr vor dem Gebäude der Kreisverwaltung Cochem-Zell.

Anschließend können Interessierte die öffentliche Kreistagssitzung besuchen und sehen, wie ihre gewählten Vertreter argumentieren und entscheiden.

Selbstverständlich ist auch eine eigene Anfahrt mit PKW, ÖPNV möglich.

Die Fraktionen bieten an, im Rahmen von Gruppenkarten, die die Fraktionen bezahlen, mit der Bahn mitzufahren. Bei Mitfahrinteresse melden Sie sich kurz bei uns in der Stadtverwaltung (Tel. 9696-11 oder Email: info@zellmosel.de). Dann wissen wir, wie viele Gruppenkarten wir benötigen.

Neben der Demonstration ist vorgesehen, dass wir durch Banner und Kreuze im Umfeld der Mittelmosel-Klinik auf das Kliniksterben und die Benachteiligung der ländlichen Bevölkerung hinweisen.

Kommen Sie zur Mahnwache

Die Ältestenräte von Verbandsgemeinde und Stadt Zell bitten Sie auch zur Mahnwache vor die Mittelmosel-Klinik zu kommen.

Jeden Montag treffen sich um 19.00 Uhr Bürgerinnen und Bürger – ohne jede politische Einbindung und zeigen, dass sie für den Bestand ihrer eigenen ausreichenden gesundheitlichen Versorgung offen eintreten.

Sich nicht nur aufregen – auch zeigen, dass man mit dem Konzept nicht einverstanden ist.

Lasst uns immer mehr werden, die den Entscheidungsträgern zeigen: Wir sind mit dem Konzept nicht einverstanden! Wir bluten aus!

Kämpfen wir gemeinsam für eine sichere gesundheitliche Versorgung – insbesondere für eine ausreichende Notfallversorgung zu allen Zeiten!!

Wir sehen uns ...

Ihr
Stadtbürgermeister
Hans-Peter Döpgen