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Zeller Land Nachrichten
Ausgabe 4/2024
Aus den Gemeinden
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... aus dem Rathaus - Neujahrsempfang - Teil 1

Aufstellen des Kirmesbaumes

Gruppe auf Bühne

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

nachdem zu Jahresbeginn die durch die Mosel drohende Überschwemmung der Innenstadt uns veranlasste, den ersten Termin für den Neujahrsempfang am 5. Januar auf den 17. Januar zu verlegen, war es leider genau der Tag, der dann durch Glatteis teilweise erhebliche Beeinträchtigungen mit sich brachte.

Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden, bei einigermaßen zuträglichen Wetterverhältnissen dennoch Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wie angekündigt, zum Neujahrsempfang in der Stadthalle willkommen zu heißen.

Es war die richtige Entscheidung. Die Halle war zu etwa 2/3 mit Gästen besucht und wir hatten eine harmonische und lockere Stimmung.

Die chinesischen Gäste boten am Eingang frisch zubereiteten chinesischen Tee an und freuten sich, dass sie auf dem Weg nach Trier in Zell trotz der Witterung Station machen und sich präsentieren konnten.

Im Nachfolgenden möchte ich - auszugsweise - meine Ansprache auch denen zugänglich machen, die durch die schlechte Witterung sich nicht entschließen konnten, den Neujahrsempfang zu besuchen.

Heute und in den nachfolgenden Wochen werde ich Ihnen nicht nur die Ansprache, sondern auch weiteres von dem Abend berichten.

Beginnen wir mit der Ansprache: (Es gilt das gesprochen Wort)

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

verehrte Gäste,

ich freue mich sehr, Sie zu Beginn des neuen Jahres hier in der „Guten Stube“ - in unserer Zeller Schwarze Katz-Halle - zum Neujahrsempfang der Stadt Zell (Mosel) herzlich willkommen heißen zu dürfen.

Ein herzliches Willkommen auch im Namen meiner Stellvertreter Karlheinz Weis, Rosemarie Mandernach und Willi Schumacher sowie aller Stadträte.

Das neue Jahr begann gleich mit Zitterpartien: zunächst Hochwasser und heute: Glatteis

Ich freue mich, dass dennoch so viele zum Neujahrsempfang gekommen sind. Ein „Neujahr“ ist mehr als nur ein Wechsel im Kalender. Es ist eine Zeit für einen kurzen Rückblick und Ausblick nach vorne. Ein Rückblick soll uns die Erfahrungen lehren. Gute Politik ist dagegen immer nach vorne gerichtet. Dennoch möchte ich auf einiges aus dem vergangenen Jahr kurz zu sprechen kommen:

Die Jahresrückblicke in TV und Presse zeigen, dass das vergangene Jahr alles andere als ein ruhiges Jahr gewesen ist. Unsere Nachrichtensendungen bestehen fast nur noch aus Krieg, gewaltsame Auseinandersetzungen, Naturkatastrophen, Krisen -wie die Klimakrise, politische und finanzielle Krisen beim Staat usw. usw. Man fragt sich: Wie kommt man durch solch belastete Zeiten? Eine Antwort darauf zu finden, ist nicht einfach. Vielleicht ist es: „Zuversichtlich bleiben“. Ein Weg, der sich anbietet: Sich im Kleinen für andere engagieren! Vielleicht haben Sie sich am Silvesterabend etwas vorgenommen, dass zu einem Besseren führen soll. Wie z.B.: ein Engagement im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Das wäre vielleicht eine Aufgabe für das neue Jahr, um auch selbst einen kleinen Beitrag zum Besseren beizutragen.

Die Gebiete für einen Einsatz sind so vielfältig wie die Menschen selbst: Im Verein, in der Nachbarschaft, in der Kommunalpolitik, im religiösen, im kulturellen und vielen anderen Gebieten.

Unsere Gesellschaft kann ohne ehrenamtliche Tätigkeit nicht existieren.

Lassen Sie mich ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement nennen:

Unsere Rentnergruppe „Wir für Zell“.

Sie streichen z.B. Geländer am Moselufer in Kaimt und Merl, entkrauten Weinbergsmauern an öffentlichen Straßen und säubern Hochwasserpfade, die von den Weinbergsnachbarn vom abgetriebenen Erdreich nicht gesäubert werden.

Die Wege- und Landschaftspflege ist eines der Themen, die uns in nächster Zeit verstärkt beschäftigen werden. Immer mehr Weinberge werden stillgelegt, die Landschaft verbuscht und verwaldet. Nach Enkircher Seifen ist nunmehr auch der Beint Waldgebiet. Die Mantelzonen in Zell und Merl folgen nach. In manchen ehemaligen Weinbergen wachsen mitten im Weinbergsgelände Birken zu einem wahren Wäldchen. Die Trockenmauern in den Weinbergen verfallen und wachsen zu. Herabfallendes Erdreich wird nicht mehr aus den Weinbergswegen entfernt. Dabei ist die Landschaft unser wertvollstes Kapital. Hier müssen wir alle in den nächsten Jahren verstärkt ansetzen

Man muss es sagen: Auch in den Straßen unserer Stadt sollte es sauberer aussehen. Vor so manchem Haus wächst das Unkraut - Ob die Hauseigentümer die Straße als ihren Garten und aus dem Wildwuchs ihren hausgarteneigenen Salat machen möchten?

Früher war es selbstverständlich, dass vor der eigenen Tür gekehrt und gesäubert wurde.

Viele Eigentümer wohnen leider nicht in Zell. Sondern irgendwo auf der Welt und kaufen Zell auf. Machen aus ehemaligem Wohnraum Ferienwohnungen und entvölkern damit unsere vormals so belebte Stadt.

Das sind nur einige der Themen direkt vor der eigenen Haustür, die uns zukünftig stark beschäftigen werden.

Aber - ich will jetzt nicht in Pessimismus verfallen. Es gab im vergangenen Jahr genug Positives, das hier nicht fehlen darf.

Wir hatten Grund und haben viel gefeiert:

(Den gezeigten Videoclip zu den Feiern in unserer Stadt können Sie in Facebook unter Stadt Zell und auf der Homerpage: stadt-zell-mosel.de sehen.)

Mir ist beim Feiern aufgefallen, dass unser Weinkönigin Lena und Weinprinzessin Maja auf vielen Gebieten einsetzbar sind. Was hätten die Kaimter gemacht ohne deren tatkräftige Hilfe?

Nach Corona konnten wir im September endlich 800-Jahre-Stadtrechte feiern. Gemeinsam mit den Weinmajestäten begrüßten wir viele Gäste aus ganz Deutschland und darüber hinaus und besonders auch aus unseren europäischen Partnerstätten.

Es gab viele zufriedene und erfreute Gesichter, die letztlich auf eine erfolgreiche Stadtgeschichte zurück blickten.

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

in einer Stadt darf es keinen Stillstand geben.

Neubau, Umwandlung, Erweiterung, ständige Unterhaltung, Sicherung und Modernisierung kennzeichnen eine städtebauliche Entwicklung.

Stillstand ist Rückgang.

Die, die keine Veränderung wollen, werden letztlich im Gestern zurückgelassen. So stehen heute und in den kommenden Jahren wegweisende Projekte und Maßnahmen auf der städt. Agenda.

Welche das sind, werde ich Ihnen in der nächsten Woche im zweiten Teil der Neujahrsansprache schreiben.

Bis dahin wünsche ich Ihnen eine angenehme Woche.

Ihr
Stadtbürgermeister
Hans-Peter Döpgen