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Zeller Land Nachrichten
Ausgabe 5/2025
Aus den Gemeinden
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... aus dem Rathaus

Neujahrsempfang Teil 2

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

heute Teil 2 meiner Ansprache im Rahmen des Neujahrsempfanges in der Zeller Schwarze Katz-Halle:

- Es gilt das gesprochene Wort -

Im Rahmen der Thematik zur vorgesehenen Schließung des Krankenhauses führte ich weiter aus:

Auch wenn heute keine Schwestern des Ordens mehr im Hause tätig sind, so gilt unser aller Dank allen Schwestern, die in den 139 Jahren des Bestehens segensreich dort an den Menschen gewirkt haben.

Hierzu möchte ich aus dem Grußwort meines Vorgängers Georg Weimer anl. des 100-jährigen Jubiläums des Krankenhauses zitieren (treffender kann man es nicht sagen):

Zitat: „Ich fühle mich nicht in der Lage, in wenigen Zeilen zum Ausdruck zu bringen, wie groß der Verdienst unserer Schwestern und wie hoch ihr Dienen am Menschen eingeschätzt werden muss, um ihrer caritativen Bedeutung gerecht zu werden. 100 Jahre leisteten sie Hilfe und standen am Bett von Kranken und Sterbenden, taten gleiches in vielen Häusern und bei Familien, ebenso war ihre Bereitschaft erstanden, für die Kleinkinder Betreuung und Liebe zu üben, wo sie notwendig und gefordert war. Das Äquivalent hierfür in Zahlen auszudrücken ist unmöglich, da dieses „schwesterliche Gutsein“ ausschließlich für Gotteslohn geschah. Diese Opferbereitschaft war aus tiefem religiösem Empfinden geboren. Letzteres galt nicht für einen bestimmten Lebensabschnitt der einzelnen Schwestern, sondern wurde von der Schwesternschaft vorbildlich bis zum Lebensabend erfüllt. Bei dieser Betrachtung der ideellen und geistigen Wertschätzung sind Worte zu schwach und zu leer, auch wenn sie eine Dankesschuld abtragen sollen.“

Diesen einfühlsamen Aussagen schließen wir uns heute in dankbarer Verneigung in vollem Umfang an.

Mit diesen Worten möchte ich namens der Bürgerinnen und Bürgern auch allen in der Vergangenheit im Krankenhauswesen unserer Stadt tätigen Ärzte, Krankenschwestern, Helferinnen und allem Personal unseren aufrichtigsten Dank für ihre Arbeit aussprechen.

Was sie in den Jahrzehnten geleistet haben verdient unsere allerhöchste Achtung und Wertschätzung.

Ihnen allen unseren Dank und unsere Anerkennung!

Es ist mehr als traurig, dass nach 139 Jahren Krankenhausgeschichte in Zell nunmehr die stationäre Versorgung unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Ort enden soll.

Aber wir arbeiten daran, dass als Nachfolge eine ausreichende Notfallversorgung von den verantwortlichen Trägern geschaffen und geführt wird.

Wenn nunmehr die privaten Träger dieser Anstalt die übernommenen und übertragenen Aufgabenbereiche an das Land und den Landkreis zurückgeben und sich Krankenhausstationär zurückziehen, verlieren wir mehr als nur eine Krankenpflegeanstalt. Die gesamte Wirtschaft im großen Einzugsgebieter Mittelmoselklinik ist davon betroffen.

Gesamtheitliche gesundheitliche Versorgung kann der Sache nach nicht gewinnorientiert angegangen werden. Aber heute greifen in unserem Gesundheitssystem Konzerne lukrative Bereiche ab, um ihre Gesellschafter und Aktionäre mit Gewinnen bedienen zu können. Dies alles zu Lasten der allgemeinen Gesundheitsfürsorge unserer Bevölkerung.

Dem steuern weder Bund noch Land ausreichend entgegen. Die Landkreise sollen dies regeln. Regeln mit den Umlagen der Gemeinden – also letztlich mit dem Geld unserer Bürger.

Sehr geehrte Damen und Herren,

In unseren Gemeinden spielen Traditionen und Gemeinschaft eine große Rolle. Das Vereinsleben ist ein Herzstück unserer sozialen Strukturen. Es ist beeindruckend, wie sich Menschen mit Leidenschaft und Engagement in Sportvereinen, Kulturgruppen oder sozialen Initiativen einbringen. Dieses Engagement ist ein wertvoller Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Lassen Sie uns auch in Zukunft daran arbeiten, dass diese Traditionen fortbestehen und junge Menschen motiviert werden, sich aktiv einzubringen.

Ein weiterer Bereich, der uns alle betrifft, ist der Weinbau. Diese Branche ist nicht nur eine wirtschaftliche Stütze, sondern auch ein kultureller Schatz unserer Region. Doch sie steht unter Druck: Klimawandel, wirtschaftliche Unsicherheiten und steigende Anforderungen und Auflagen verlangen innovative Lösungen.

Wir müssen unsere Winzerinnen und Winzer unterstützen und gleichzeitig moderne Ansätze fördern, die nachhaltige Produktion und Ökologie vereinen.

In diesem Zusammenhang ist es mir eine Freude berichten zu dürfen, dass das Weingut Albert Kallfelz im vergangenen Jahr im Rahmen der Bundesweinprämierung den Bundesehrenpreis verliehen bekam. Und das Weingut Stephan Fischer erhielt im Rahmen der Prämierungen der Landwirtschaftskammer Rhl.-Pf. den Ehrenpreis des Landkreises Cochem-Zell: Herzlichen Glückwunsch

Ein ebenso wichtiger Aspekt – neben dem Weinbau – ist unsere kulturelle und religiöse Vielfalt.

Multikulturalismus bereichert unser Leben, aber er erfordert auch gegenseitiges Verständnis und Respekt. Die örtliche Gemeinschaft in Bullay mit christlichen und moslemischen Glaubensbrüdern ist hier ein leuchtendes Beispiel. Wir sollten Brücken bauen und Wege finden, wie wir unsere Verschiedenheit als Chance begreifen können. Dabei dürfen wir unsere christlichen Werte nicht vergessen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

gerne werde ich Sie auch in diesem Jahr laufend über die Geschehnisse und Entwicklungen in unserer Stadt im Rahmen „…aus dem Rathaus“ unterrichten. Zusätzlich haben wir diese Woche auf WhatsApp einen Kanal eingerichtet, über den wir Ihnen jetzt auch zeitnah Informationen und Nachrichten aus dem Rathaus näherbringen können. Nutzen Sie ihn und bleiben sie auf dem Laufenden.

Lassen Sie mich zum Abschluss der Ansprache allen Mitbürgerinnen und Mitbürger danken, die im vergangenen Jahr sich für die Allgemeinheit, den Nachbarn, den Hilfsbedürftigen in der Familie oder für einen sonstigen Menschen eingesetzt haben. Sie namentlich zu nennen würde eine lange Liste ergeben und doch nicht vollständig sein. Viele von ihnen arbeiten im Stillen.

Für Sie trifft der Spruch von Anna Magnani zu: „Der Alltag der meisten Menschen ist ein stilles Heldentum in Raten.“ Danke an all die stillen Helferinnen und Helfer in unserer Stadt!

Heute möchte ich hier nur einige beispielhaft nennen, die sich für Projekte oder Aufgaben einsetzen:

die Helfer und Helferinnen beim DRK, der sozialen Einrichtungen, die Betreuerinnen und Betreuer der vielen kirchlichen Kapellen in unserem Stadtgebiet sowie des Johannes-Brunnen, die Touristenführer durch unsere Stadt, unserem Wanderwart, die Betreuerin und Betreuer unseres Heimatmuseums, die Betreuerinnen in unserer städt. Bibliothek ...

Ebenso gilt unser aller Dank den Mitgliedern der Freiw. Feuerwehr unserer Stadt, die sich ehrenamtlich in vielen Stunden bei Übungen, Einsätzen bei der Bekämpfung von Feuer, bei Unfällen und nicht zuletzt bei den Einsätzen bei und nach Hochwasser immer hilfsbereit für die Allgemeinheit selbstlos / und das vielfach in gefährlichen Situationen / zur Verfügung stellen.

Allen Damen und Herren, die sich im Rahmen eines politischen Engagements in Ausschüssen und dem Stadtrat einbringen. Herzlichen Dank für Ihre Mitwirkung.

Was wären alle gut vorbereiteten Beschlüsse ohne die Umsetzung.

So gilt heute mein weiterer Dank allen Mitarbeiterinnen bei mir im Rathaus, unseren städt. Arbeitern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verbandsgemeindeverwaltung mit Bürgermeister Jürgen Hoffmann an der Spitze.

In gleicher Weise, den Bediensteten im Forstamt Zell, die unsere großen Waldflächen wirtschaftlich sinnvoll verwalten und allen Personen und Räten, die in ähnlicher oder vergleichbarer Weise zum Wohl unserer Stadt mit ihren Bürgerinnen und Bürger beitragen.

Ihnen allen unseren herzlichsten Dank.

Heute möchte ich jedoch Gruppen in den Fokus stellen, die ohne politische oder vereinsmäßige Bindung oder berufliche Organisation sich bereitfinden, selbstlos einen Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten.

Im weiteren Verlauf des heutigen Abends ich auf diese Gruppen im Rahmen von Ehrungen gerne zurückkommen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Mit Zusammenhalt, Engagement und einem offenen Blick für die Herausforderungen und Chancen unserer Zeit können wir viel erreichen. Lassen Sie uns das Jahr 2025 zu einem Jahr des Fortschritts und der Zuversicht machen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes, erfolgreiches, zufriedenes und friedvolles neues Jahr! Bleiben Sie gesund, damit wir uns im kommenden Jahr alle hier wiedersehen.

Vielen Dank.