„Die Gemeindeschwesterplus ist aus Rheinland-Pfalz nicht mehr wegzudenken. Durch das Angebot fühlen sich ältere Menschen eher gesehen, sicherer und weniger einsam.“ Dies belegen nicht nur eine aktuelle Studie (s.u.), sondern auch die Praxis:
Elisabeth Reinarz arbeitet seit 1. April 2020 als Fachkraft im Landesprogramm Gemeindeschwesterplus in den 38 Gemeinden der Verbandsgemeinde Gerolstein. Hier leben über 3.230 hochbetagte Menschen, von denen sie rund 10 Prozent in der Häuslichkeit unterstützt: „Ich berate Menschen, die noch keinen Pflegegrad haben. Sobald ich eine Pflegebedürftigkeit feststelle, leite ich meine Klienten an den ortansässigen Pflegestützpunkt zur Beratung weiter“, erklärt sie. „Meine präventive Beratung bei den Hausbesuchen umfasst Themen der sozialen und digitalen Teilhabe, Ernährung, Bewegung, sicheres Wohnen und Hilfen in der Häuslichkeit.“
Als Vernetzungsstelle leitet Elisabeth Reinarz ihre Klienten neutral an Beratungsstellen und unterstützende Angebote weiter. „In Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern biete ich Maßnahmen zur sozialen Teilhabe an, z.B. Plauderspaziergänge und Sitzgymnastik, oder zur Ernährung wie z.B. Mittagstische“, berichtet die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. „Ich setze mich für die Belange der Seniorinnen und Senioren in unserer VG ein, indem ich die Bedürfnisse, die mir von den älteren Menschen zugetragen werden, an die entsprechenden Stellen kommuniziere.“
Elisabeth Reinarz arbeitet dabei auch eng mit dem Seniorenbeirat der VG Gerolstein zusammen und wirkt im Netzwerk Demenz Vulkaneifel mit. „Ich verstehe mich als Kümmerin vor Ort und versuche - gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren - Lösungsansätze finden, damit sie so lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause leben können.“ Dazu zählen auch ihre Mitarbeit bei der Einführung der Digitalbotschafter Rheinland-Pfalz und bei Bewegungsangeboten in Gerolstein, Jünkerath und Hillesheim sowie Vorträge und Initiativen zum Thema Mittagstisch, umgesetzt bereits in Birresborn.
Kommunal verantwortlicher Träger der Gemeindeschwesterplus vor Ort ist die Kreisverwaltung Vulkaneifel, angestellt ist Elisabeth Reinarz über den Caritas Verband Westeifel e.V..
Aktuell beteiligen sich 16 Landkreise, 8 kreisfreie Städte, 3 Verbandsgemeinden und eine verbandsfreie Gemeinde mit insgesamt 60 Fachkräften Gemeindeschwesterplus am Landesprogramm. In der aktuellen Förderphase erfolgt die Finanzierung des Angebots aus Landesmitteln. Im Doppelhaushalt 2023/2024 stehen hierfür Mittel in Höhe von 3,1 Millionen beziehungsweise 3,35 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2026 soll das Angebot flächendeckend eingeführt und die Anzahl der Vollzeitkräfte von 39 auf 54 erhöht werden.
Die Studienergebnisse zur Untersuchung des Angebots der Gemeindeschwesterplus (Juni 2021 bis August 2022) unter www.mastd.rlp.de.