Die Vorkriegsaufnahme zeigt noch den alten Kirchturm von Hillesheim. Wurde zum Ende des 2. Weltkrieges bei einem Bombenangriff zerstört.
Felicitas Schulz
Im Jahre 1938 war Hillesheim mit seinen 1.500 Einwohnern ein landwirtschaftlich geprägter Marktort. Als über 1.000 Arbeitskräfte aus Berlin zum Bau des Westwalles eintrafen, geriet der Ort in Aufruhr. Um die Ereignisse nicht zu vergessen, erzählten vor etlichen Jahren zwei Frauen, wie sie, als 17-Jährige, und die Bevölkerung diese Zeit in ihrem Heimatort erlebten.
Felicitas Schulz berichtet: Als die Westwallarbeiter kamen, war das ein Schock für den sonst beschaulichen Marktort. Sie kamen zu 90 Prozent aus Berlin. Als Gepäck hatten sie, statt eines Koffers, nur einen Pappkarton mit Kordel. Hillesheim geriet der vielen Menschen wegen beinahe in Panik. Die Ankömmlinge wurden mit Argwohn betrachtet. Auf beiden Seiten herrschte Misstrauen und zugleich Neugier. Jede Familie musste gegen Entgelt einen oder mehrere Arbeiter aufnehmen.
„Wir hatten echt Angst, denn es waren ja zu 90 Prozent Arbeitslose und wir sagten uns auch, dass eventuell Verbrecher dabei sind, die aus dem Gefängnis kamen. Da war die Angst, die Furcht, weil es ja eine ganz andere Mentalität war als wir Eifeler".
Mit den Westwallarbeitern, die ja bezahlt wurden, kam zugleich zum ersten Mal etwas mehr Geld in den Ort. Viel war es nicht, es langte nach einem langen Arbeitstag zum Biertrinken. In den größeren Kneipen soll es regelmäßig Tanzabende gegeben haben.
Felicitas Schulz wird in einer kurzen Einleitung auf den ca. 50- minütigen Film vorbereiten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative Hillesheim e.V. statt und ist kostenfrei. Spenden nimmt die Kulturinitiative gerne entgegen.