Tektonische Situation im Erdbebengebiet. NAFZ - Nordanatolische Störungszone; EAFZ - Ostanatolische Störungszone; DSFZ - Totes Meer-Störungszone; Geschwindigkeit der Plattenbewegung pro Jahr nach Nocquet (2012).
Das schwere Erdbeben in der Osttürkei und Nordsyrien wurde auch von der international vernetzten Erdbebenmessstation „HILG“ in Hillesheim auf der Schwedenschanze registriert und gemessen. Die seit gut 20 Jahren existierende Messstation wurde in 2022 mit neuer moderner Messtechnik und einem neuen Seismographen ertüchtigt.
Die Mitarbeiterin der Universität Köln, Frau Dr. Brigitte Knapmeyer-Endrun, hat uns eine Ausarbeitung des Messergebnisses vom 06.02.2023 übermittelt, wie nachfolgend dokumentiert und als Aushang im Schaukasten an der Messstation veröffentlicht.
Die Türkei ist von Plattengrenzen umgeben und daher stark erdbebengefährdet. Die verheerenden Erdbeben am 6. Februar ereigneten sich auf der Ostanatolischen Störungszone, und zwar sowohl auf dem Hauptstrang, als auch auf dem nördlichen Strang, was sich auch in der Nachbebenverteilung abzeichnet. Bei den Beben gab es auf den Bruchflächen bis zu 10 m Versatz.
Die Bodenbewegung wurde auch klar an der Station Hillesheim an der
Schwedenschanze in über 2800 km Entfernung registriert. Hier dargestellt ist die Vertikalkomponente der Registrierung des Hauptbebens, das über 30 Minuten lang die Erde in Hillesheim zum Schwingen brachte und dabei einen maximalen Ausschlag von 2,5 mm verursachte.
In den ersten 3,5 Tagen nach dem Beben gab es schon über 1000 Nachbeben, die bereits beschädigte Gebäude zum Einsturz bringen können und Rettungseinsätze erschweren.
Nähere Informationen zum Stationsnetz unter www.seismo.uni-koeln.de oder www.erdbebenstation.de