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Et Bletchen VG Speicher
Ausgabe 35/2024
Aus Vereinen und Verbänden
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Heimatkundlicher Arbeitskreis

Wo die Norwowellen rauschen an dem Strand

Fern der Heimat, nahe Moskaus Rand.

Wo die Menschen kleben nur voll Dreck und Speck

Hat man uns Elite-Truppe hingesteckt.

Wo die Welt mit Brettern zugenagelt ist,

Wo man Tag für Tag nur Kartoschki frisst,

Wo die Russkis liegen auf dem Ofen breit,

Findet man nicht eine – eine saubre Maid.

Wo man waschen jetzt den größten Luxus nennt,

Wo man weder Seife, Kamm noch Spiegel kennt,

Wo man weder Bett noch Stühl und Tische sieht,

Dort der arme brave Landser sein Quartier bezieht.

Wo die Brunnen selten und das Wasser knapp,

Wo man nichts zu trinken und zu rauchen hat,

Wo man nichts kann kaufen, wo man nichts erhält,

Muss man notgedrungen sparen all sein vieles Geld.

Wo die Läufe krabbeln flink von Mann zu Mann,

Wo man weder Lokus kennt noch Badewann,

Wo man eilt zur Stange schnell im stehen „Schief“

Ist mein jetzige Heimat – „armes Sowjetparadies“.

Wo der Winter kalt und reich an Schnee ist,

Wo man Temperaturen an den Zehen misst,

Wo der Ostwind dringt durch jede Hüttenwand,

Gibt’s nur eine Lösung – raus aus diesem Land.

Wo Parolen wandern, schnell von Mann zu Mann,

Von Ablösung sprechend – doch ist nie etwas dran,

Wo die Landser beten überall zugleich.

Lieber Herr im Himmel oben – Schick uns heim ins Reich.“

Aus dem Nachlass der Familie Schommer, Speicher

Von Unbekannt verfasst im letzten Kriegsjahr des 2. Weltkrieges würde dies auch (fast) auf die heutige Situation passen.