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Et Bletchen VG Speicher
Ausgabe 40/2023
Kirchliche Nachrichten
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Statt einsam gemeinsam - Bebilderte Gedanken eines Mitbürgers

Liebe Mitspeicherer,

vor gerade einmal einer halben Woche haben wir den Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Nationalfeiertag in Deutschland – das ist so eine Sache. In Frankreich, den USA und vielen anderen Ländern wird lärmig gefeiert und ausgelassen getanzt. Bei uns werden Reden gehalten und – alle 16 Jahre muss ein anderes Bundesland ran – … gegessen. Und nebenbei scheinen in 33 Jahren auch die Argusaugen, mit denen Ost und West, Nord und Süd einander betrachten, eher wachsamer als liebevoller geworden zu sein.

Dieses Bild habe ich in unserem Heimatmuseum „geschossen“. Es macht Geschmack auf ein gemeinsames Frühstück, oder? Und es ist ja nicht nur ein gravierender Unterschied, ob man nun alleine oder gemeinsam mit anderen am Tisch sitzt. Es ist in vielen Kulturen auch ein Zeichen von Einheit. Es läutet Versöhnung, Gemeinschaft, Neuanfang ein, wenn man das (manchmal notdürftig dürftige, manchmal kulinarisch üppige) Essen miteinander teilt.

Zu jedem Friedenschluss gehört ein Festessen!!! Manche Familie kommt nur noch einmal im Jahr zusammen. Doch dann wird auf jeden Fall gegessen. Auf besondere Ereignisse stoßen wir an – und … essen ‘was Feines.

Biblisch – in einer Kulturlandschaft der Gastfreundschaft ohnegleichen in Israel / Palästina – da tischt der gute (und reiche) Zachäus in Lukas 19 auf, was er im „Kühlschrank“ findet, um Jesus und seine Jüngerinnen und Jünger zu bewirten. So glücklich ist er, dass der Rabbi sich bei ihm einlädt und damit zeigt, dass er die Verachtung der Menschen drumherum für „den Zöllner da“ nicht teilt. Jesu Vergebung eilt der Umkehr und Neubesinnung des Zachäus voraus. Und immer wenn etwas Neues beginnt, sollte man miteinander feiern: Essen, trinken… und vielleicht ja auch ausgelassen tanzen, lärmig feiern, ausgiebig spielen und einander in den Armen liegen.

In diesem Sinne ein wunderbares Wochenende (vielleicht ja sogar mit gemeinsamem Essen und einem kleinen Neubeginn),

Ihr Mitbürger Guido Kohlenberg