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Thalfang aktuell - Amtsblatt VG Thalfang
Ausgabe 42/2025
Kulturelles rund um Thalfang
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 Arbeitskreis Jüdisches Leben in Thalfang

Neuausgabe von Samuel Hirschs „Manifest“ wird vorgestellt

Was ist Judentum?“ Diese auch heute noch aktuelle Frage hatte 1838 der damals 23-jährige Student Samuel Hirsch in seiner ersten Schrift zu klären versucht. Sie beruht auf einer Predigt, die der junge Thalfanger in Berlin vor einem interessierten Publikum bei der „Einsegnung“ seiner Religionsschüler Theodor und Oskar Heymann in Berlin gehalten hat. Sie sollen „als Muster der Tugend“ ihr Judentum im Leben bewähren. Die Zuhörer fanden Hirschs Gedanken so anregend, dass ihr Vater, der Verleger Carl Heymann, die Predigt mit ausführlicher Einleitung in seinem Verlag herausgab. Dieses selbstbewusste „Manifest“ ist ein Schlüssel zu Hirschs späteren Schriften und skizziert seine Vorstellungen von einem „modernen“ Judentum, das der christlichen Mehrheitsreligion ebenbürtig ist. Es sind weder Dogmen noch religiöse Pflichten, die das Wesen des Judentums ausmachen. Hirsch beschreibt es als „eine lebendige, dynamische Kraft, die in der Lage ist, zeitgemäß auf die Herausforderungen der Gesellschaft zu reagieren, ohne ihre Wurzeln zu verlieren“, wie Rabbiner Dr. Alexander Grodensky in seinem Vorwort schreibt.

Elmar P. Ittenbach hat Hirschs außergewöhnliches Erstlingswerk in der Reihe „Machbarot“ des Emil-Frank-Instituts neu herausgegeben und ausführlich kommentiert. Die Veröffentlichung wird u.a. von der Sparkasse Mittelmosel, dem Kreis Bernkastel-Wittlich und der Landeszentrale für Politische Bildung gefördert. Sie wird unter dem Titel „Was ist Judentum? Samuel Hirschs Programm eines,modernen` Judentums“ erstmalig in Thalfang am 22. Oktober 2025 vorgestellt. Die Veranstaltung im Haus der Begegnung (Saarstraße 3) beginnt um 18.30 Uhr bei freiem Eintritt. Die interessierte Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen. Nach dem Vortrag kann die 60-seitige Broschüre zu einem Preis von 4,90 € erworben werden.

gez. E. Ittenbach