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Thalfang aktuell - Amtsblatt VG Thalfang
Ausgabe 47/2024
Touristinformation
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Köhler, Krippenbauer, Kindheitsgeschichten – die neue HOTT

Die neue HOTT, das 84. Heft dieses Magazins zur Hunsrücker Geschichte und Gegenwart ist erschienen. Die drei Schlagworte Köhler, Krippenbauer und Kindheitsgeschichten umreißen einige wichtige Inhalte, aber auch Natur und Kultur kommen nicht zu kurz. Beginnen wir ganze vorne mit dem ungewöhnlichen Titelbild: Das Foto, aufgenommen bei einem Köhlerfest in Langweiler, weist auf den ersten umfangreichen Artikel „Damals und heute in Langweiler“ von Alfred Reicherts hin. Er beschreibt den langen Weg vom armen Köhlerdorf zum schmucken Wohn- und Erholungsort. Langweiler ist auch dadurch bemerkenswert, dass die Dorfbevölkerung – obwohl zur (evangelischen) Hinteren Grafschaft Sponheim gehörig – weitgehend katholisch geprägt ist. Die Konfessionsverhältnisse sind in Morbach genau umgekehrt, und darum gibt es dort eine evangelische Kirche erst seit 90 Jahren. Annette Eiden schildert mit vielen Fotos die von ihr geleiteten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen unter der Überschrift „Ein feste Burg ist unser Gott“.

Die unterschiedlichen Kindheits- und Jugenderinnerungen von Peter Schieber (Morbach), Jürgen Kropp (Monzelfeld) und Norbert Weber (Hoxel) nehmen in diesem Heft einigen Raum ein. Sie beschreiben den von schwerer Arbeit geprägten ländlichen Alltag, zu dem aber auch das Feiern bei besonderen Gelegenheiten wie dem Bernkasteler Weinfest gehörte. Das Kriegsende in und um Hoxel war für Norbert Weber besonders prägend. Ausgehend von er Geschichte dreier Weingläser erzählt Elmar Ittenbach das tragische Schicksal der Thalfanger Juden Mela(nie) und Karl Samuel sowie ihrer Söhne Gustav und Günther. Ihr Leidensweg wurde nach sechs Jahren der Ausgrenzung und bitterer Armut im Oktober 1944 in Auschwitz brutal beendet. Auch im Literatur-Tipp (E. Ittenbach) geht es um die Kriegs- und Nachkriegszeit: Der historische Kriminalroman „Kalt fließt die Mosel“ von Petra Reategui erzählt eine dramatische Geschichte von Vertreibung und der Hoffnung auf Neubeginn.

Drei Autoren entführen uns in die vielgestaltige Hunsrücklandschaft: Brunhilde Gorges (Hundheim) lädt zu einer Wanderung auf der „LandZeitTour“-Traumschleife ein, Julian Gröber (Gutenthal) besucht die aktuelle Sonderausstellung „DenkMal im Wald“ im Hunsrücker Holzmuseum in Weiperath. Dabei geht auch darum, wie Wissenschaftler dem Wald seine Geheimnisse entlocken. Im Wald findet Wolfgang Jonas aus Hinzert alles, was er für sein Hobby Krippenbauen benötigt. Schon im Sommer ist er dort unterwegs, um Wurzeln, Pilze und Moos zu suchen. In wochenlanger Arbeit wird alles zu einer großen Weihnachtskrippe arrangiert, die in der Region ihresgleichen sucht. Allein 45 Hirten und 160 Schafe muss er in der Krippenlandschaft unterbringen!

Eine ungewöhnliche Persönlichkeit ist auch der 96-jährige Edwin Klee aus Thalfang-Bäsch. Der ehemalige Rektor der Hauptschule Thalfang beantwortet die „Fragen nach dem Leben“ mit der Überschrift „Musik und Blumen sind Lebenselixiere für mich“. Weitere lesenswerte Artikel runden dieses auch optisch sehr gelungene Heft ab. Wer weiß z. B. was eine „Rummelbòaz“ ist? Gunter Altenkirch (Rubenheim) gibt die Antwort. Wie gewohnt, rundet das Heimaträtsel (Winfried Gorges) das Heft ab, das sich hervorragend als kleine Weihnachtsgeschenk eignet. Es ist für vier Euro in den bekannten Thalfanger Verkaufsstellen und in der Tourist-Information in Hermeskeil erhältlich. Unter der Internetadresse des Hunsrücker Holzmuseums kann übrigens auch ein Abonnementantrag heruntergeladen werden.