Der Volkstrauertag hat uns auch in diesem Jahr innehalten lassen. In einer Zeit, die von Unsicherheit, Konflikten und gesellschaftlichen Spannungen geprägt ist, wurde besonders deutlich, wie wichtig das gemeinsame Erinnern und Mahnen bleibt. Gerade 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs ist es besonders gut, denjenigen zuzuhören, die den 8. Mai 1945 noch selbst erlebt haben. So hat Bürgermeisterin Tamara Breitbach von den Erlebnissen ihrer beiden Großväter berichtet, die als Kinder und Jugendliche den Krieg erlebt haben.
Bei der Gedenkfeier kamen Bürgerinnen und Bürger, Vertreter aus Politik, Feuerwehren, Vereinen, Schulen und Kirchengemeinden zusammen, um der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror zu gedenken. Die Kranzniederlegung am Ehrenmal sowie die kleine Gedenkfeier auf dem Thalfanger Friedhof erinnerten in diesem Jahr insbesondere an die sogenannte „Bombenweihnacht“ in Etgert, bei der an Weihnachten 1944 durch einen unsinnigen Luftangriff zwei Familien komplett ihr Leben verloren haben, darunter vier Kinder im Alter von 22 Monaten bis 17 Jahren. Schülerinnen und Schüler der Erbeskopf Realschule Plus hatten in einem Projekt im Rahmen der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage den Gedenkort aufgeräumt und eine Erinnerungstafel gestaltet. Die LAG Erbeskopf hat das Projekt mit 3000 Euro gefördert. Stefan Thömmes, Verbandsvorsitzender der 12 Gemeinden hatte das Vorhaben initiiert.
In ihrer Ansprache betonte Bürgermeisterin Tamara Breitbach: „Nur durch die greifbaren Geschichten von unseren Nachbarn, unseren Großvätern und Großmüttern, aber auch von den Menschen aus Syrien und der Ukraine, denen wir hier aktuell Schutz bieten, können wir der Menschlichkeit mehr Raum geben als Krieg und Gewalt.“
Musikalische Beiträge gaben dem Gedenken einen würdigen Rahmen.
Der Volkstrauertag mahnt uns, den Frieden nicht als selbstverständlich hinzunehmen – und ihn im Alltag aktiv zu schützen.